Über das Abklingen der Phosphoreszenz.
(A. 13)31
"Wir haben diese Verhältnisse besonders an CaBia studiert,
und der soeben mitgeteilte okulare Vergleich des voll erregten
0,2- und 1,0-normalen Phosphors zeigte bereits qualitativ das
Resultat, welches quantitativ aus den Kurven J und R Fig. 3
zu ersehen ist, daß nämlich hei gleicher Intensität in späteren
Zeiten (auf welche in der Fig. 3 proportional reduziert ist)^),
der metallreichere Phosphor anfangs viel heller leuchtet als der
metallärmere. Der Unterschied ist am größten in den frühesten
Zeiten des Nachleuchtens; er gleicht sich allmählich aus, was
steileren Abfall der Helligkeit hei mehr Metall zur Folge hat.
Ebendasselbe Resultat zeigt besonders deutlich auch die Fig. 4,
welche sich auf die ersten 20 Sek. des Nachleuchtens bezieht.
Auch hei SrBia wurde beobachtet, daß mehr Metall größere
Anfangsintensitäten, verbunden lnit schnellerem ersten Abfall er-
gibt, und Herr UmscH konstatiert (1. c.) das gleiche hei einer
Reihe von anderen Banden.
8. Der mit schnellem Abfall stets verbundene schnelle An-
stieg des Leuchtens während der Erregung findet sich ebenfalls
hei großem Metallgehalt, was in einem Falle bereits früher sehr
auffallend beobachtet wurde (SrZna; 1910, S. 650).
Dauerzentren verschiedener Dauer.
1. Allen den soeben entwickelten Beobachtungstatsachen über
den Einfluß der Metallmenge und der Erregungsstärke auf Licht-
summen und Abklingen (und, wie wir sehen werden, noch vielen
weiteren Tatsachen) wird man gerecht, wenn man Zentren ver-
schieden langer Dauer im Phosphor annimmt, d. h. wenn man
annimmt, daß die Dauerzentren nicht alle von gleicher Beschaffen-
heit seien, sondern daß ihnen die Eigenschaft der Aufspeicherung
32) Die gleiche Intensität der späteren Zeiten würde im vorliegenden Fall
(0,023-normal und 1,0-normal Bi) von selber eingetreten sein, wenn der
metallärmerc Phosphor in ca. sechsmal so dicker Schicht benutzt worden
wäre, als der metallreichere. Zu bemerken ist, daß bei so geringen Metall-
gehalten, wie 0,023-normal, das unvermeidliche Kupfer (vgl. 1904, S. 639 u.
657) für die Beobachtung mit dem Auge schon sehr störend hervortritt; für
die hier benutzte lichtelektrische Beobachtungsweise ist es genügend elimi-
niert (vgl. S. 24). Unmittelbar den Anblick des Abklingens nach den Kurven
J und L der Fig. 3, mit gleichen Endhelligkeiten, hat man, wie im vorher-
gehenden Absatz beschrieben, beim Vergleich von Phosphoren mit Metall-
gehalten, welche beide größer sind, als dem Punkt a in Fig. 7 entspricht.
(A. 13)31
"Wir haben diese Verhältnisse besonders an CaBia studiert,
und der soeben mitgeteilte okulare Vergleich des voll erregten
0,2- und 1,0-normalen Phosphors zeigte bereits qualitativ das
Resultat, welches quantitativ aus den Kurven J und R Fig. 3
zu ersehen ist, daß nämlich hei gleicher Intensität in späteren
Zeiten (auf welche in der Fig. 3 proportional reduziert ist)^),
der metallreichere Phosphor anfangs viel heller leuchtet als der
metallärmere. Der Unterschied ist am größten in den frühesten
Zeiten des Nachleuchtens; er gleicht sich allmählich aus, was
steileren Abfall der Helligkeit hei mehr Metall zur Folge hat.
Ebendasselbe Resultat zeigt besonders deutlich auch die Fig. 4,
welche sich auf die ersten 20 Sek. des Nachleuchtens bezieht.
Auch hei SrBia wurde beobachtet, daß mehr Metall größere
Anfangsintensitäten, verbunden lnit schnellerem ersten Abfall er-
gibt, und Herr UmscH konstatiert (1. c.) das gleiche hei einer
Reihe von anderen Banden.
8. Der mit schnellem Abfall stets verbundene schnelle An-
stieg des Leuchtens während der Erregung findet sich ebenfalls
hei großem Metallgehalt, was in einem Falle bereits früher sehr
auffallend beobachtet wurde (SrZna; 1910, S. 650).
Dauerzentren verschiedener Dauer.
1. Allen den soeben entwickelten Beobachtungstatsachen über
den Einfluß der Metallmenge und der Erregungsstärke auf Licht-
summen und Abklingen (und, wie wir sehen werden, noch vielen
weiteren Tatsachen) wird man gerecht, wenn man Zentren ver-
schieden langer Dauer im Phosphor annimmt, d. h. wenn man
annimmt, daß die Dauerzentren nicht alle von gleicher Beschaffen-
heit seien, sondern daß ihnen die Eigenschaft der Aufspeicherung
32) Die gleiche Intensität der späteren Zeiten würde im vorliegenden Fall
(0,023-normal und 1,0-normal Bi) von selber eingetreten sein, wenn der
metallärmerc Phosphor in ca. sechsmal so dicker Schicht benutzt worden
wäre, als der metallreichere. Zu bemerken ist, daß bei so geringen Metall-
gehalten, wie 0,023-normal, das unvermeidliche Kupfer (vgl. 1904, S. 639 u.
657) für die Beobachtung mit dem Auge schon sehr störend hervortritt; für
die hier benutzte lichtelektrische Beobachtungsweise ist es genügend elimi-
niert (vgl. S. 24). Unmittelbar den Anblick des Abklingens nach den Kurven
J und L der Fig. 3, mit gleichen Endhelligkeiten, hat man, wie im vorher-
gehenden Absatz beschrieben, beim Vergleich von Phosphoren mit Metall-
gehalten, welche beide größer sind, als dem Punkt a in Fig. 7 entspricht.