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Lenard, Philipp; Hausser, Karl Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1912, 12. Abhandlung): Über das Abklingen der Phosphoreszenz — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.37316#0055
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Über das Abklingen der Phosphoreszenz.

(A. i2)55

speichernden Atome herab (vgl. S. 42), so daß hei genügend
erhöhter Temperatur sehr große Dauer bei keiner Zentrensortc
mehr vorkommt, wodurch die Veränderungen in der Abkliugungs-
kurve entstehen, welche wir beobachtet haben.'^)
Die Erhöhung der Abklingungsgeschwindigkeit durch Tem-
peraturerhöhung erscheint in unserer Auflassung vollkommen
analog der bekannten Erhöhung chemischer Reaktionsgeschwin-
digkeiten. Die Analogie besteht aber nur darin, daß auch Um-
lagerungen ganzer Atome — ebenso wie die Lostrennung auf-
gespeicherter Elektronen von einem Atom — das Eintreten be-
stimmter, relativer Lagen der Atome zur Voraussetzung haben,
und daß die Wahrscheinlichkeit, des Eintretens dieser Lagen
in gegebener Frist mit zunehmender Atombewegung (Tem-
peratur) steigt.

Zusammenfassung.
1. Wir haben gezeigt, daß das bisher angenommene Ab-
klingungsgesetz der Phosphoreszenzen langer Dauer (des d-Pro-
zesses) ungültig istU) Die Abweichungen der ersten Zeit des
Abklingens von dem Gesetz, welche schon immer bekannt waren,
bisher aber den anderen, neben dem Dauerprozeß ablaufenden
Prozessen (m- und u-Prozeß) zugeschrieben wurden, gehören dem
Danerprozeß selbst zu (8. 22). Dazu kommen noch die jetzt
von uns nachgewiesenen Abweichungen in den späteren Zeiten
des Abklingens (8. 11—19, 24).
Das Abklingen wurde dabei jetzt störungsfreier und auf viel
längere Zeiten hin verfolgt, als es den bisherigen Beobachtern
möglich war; auch der Einfluß der Schichtdicke und der er-
regenden Wellenlänge wurde untersucht (S. 20 u. ff.).

5") Die eigentümlichen Minima der Intensität (des Nachleuchtens), welche
wir hei SrPba, BaPbct, SrZna in der Gegend von —45° C beobachtet haben
(1904, Tabb. III und auch S. 6B6), und zu welchen Analoga auch bei anderen
Banden sich linden, bedürfen besonderer Untersuchung; möglicherweise bandelt es
sich dabei um Wechselwirkung verschiedener Banden (s. 1904, S. 454, auch Note 54
hierselbst).
°b Es sei jedoch auch hier wieder hervorgehoben, daß die Beobach-
tungen der Herren A. WERNER sowie L. NicrtOLS und E. MERRtTT, auf welche
dieses Gesetz gegründet war, sich durchaus nur bestätigt haben, so weit sie
gehen.
 
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