Über das Abklingen der Phosphoreszenz.
(A. 12)5
Außerdem fanden wir, daß die bisherige Abtrennungsweise
des Dauerprozesses aus dem Gesamtleuchten nicht zutreffe, daß
nämiich die immer schon bekannte, vollständige Abweichung
des Abklingens der ersten Zeit vom linearen Gesetz nicht — wie
bisher angenommen — dem Mitwirken der kürzer dauernden
Prozesse (m- 'bzw. u-Prozeß) zugehöre, sondern dem Dauerprozeß
selbst.
Hiernach ist also das lineare Abklingungsgesetz nicht nur
in vielen Fällen für die späteren Zeiten, sondern auch stets für
die ersten Zeiten des Abklingens ungültig. Auch andere, mehr
spezielle Widersprüche, auf welche das Gesetz stößt, werden wir
zu erwähnen haben.
Dies alles hat uns veranlaßt, den Ablauf des Dauerprozesses
ganz von neuem zu betrachten, und wir teilen im Vorliegenden
die Vorstellungen mit, welche sich dabei bisher ergaben, sowie
auch vor allem die direkten Versuchsresultate selbst.
Zur bisherigen Theorie des Abklingens der Dauerbanden.
Wir entwickeln hier zuerst diese Theorie in einer für den
Vergleich mit der Erfahrung geeigneten Form, und wir verallge-
meinern sie zugleich nach zwei Richtungen hin.
1. Wir nehmen an, daß das Leuchten durch die Rückkehr
der von den Metallatomen entwichenen Elektronen verursacht
werde D, daß dessen Intensität .1 proportional der in der Zeit-
einheit zurückkehrenden Elektronenzahl dn/dt sei, und daß letz-
tere selbst proportional W sei. Es wird also angenommen, daß
J = — t- du/dt 1)
und daß —dn/dt = iV/D 2)
sei, wo D eine Konstante von der Dimension einer Zeit ist.
„Sidotblende" und ,,Zinksulfid" zeigen ganz merkliche Abweichungen von
jenem Gesetze innerhalb der ca. 15 Minuten, auf welche hin das Abklingen
verfolgt wurde. Die Lage des Maximums der Emission der benützten Phos-
phore, etwa 550 ,up, zeigt allerdings an, daß hier zwei Banden, ZnCuct und y?
zusammengewirkt haben. (Vgl. 1910, S. 652.)
s) Es ist dies die bereits 1904 (S. 672) gemachte Annahme, welche seit-
her bereits bei einer größeren Anzahl von Untersuchungen über Phos-
phoreszenz und Fluoreszenz benützt und auch auf nichtmetallische Phosphore
übertragen worden ist.
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Außerdem fanden wir, daß die bisherige Abtrennungsweise
des Dauerprozesses aus dem Gesamtleuchten nicht zutreffe, daß
nämiich die immer schon bekannte, vollständige Abweichung
des Abklingens der ersten Zeit vom linearen Gesetz nicht — wie
bisher angenommen — dem Mitwirken der kürzer dauernden
Prozesse (m- 'bzw. u-Prozeß) zugehöre, sondern dem Dauerprozeß
selbst.
Hiernach ist also das lineare Abklingungsgesetz nicht nur
in vielen Fällen für die späteren Zeiten, sondern auch stets für
die ersten Zeiten des Abklingens ungültig. Auch andere, mehr
spezielle Widersprüche, auf welche das Gesetz stößt, werden wir
zu erwähnen haben.
Dies alles hat uns veranlaßt, den Ablauf des Dauerprozesses
ganz von neuem zu betrachten, und wir teilen im Vorliegenden
die Vorstellungen mit, welche sich dabei bisher ergaben, sowie
auch vor allem die direkten Versuchsresultate selbst.
Zur bisherigen Theorie des Abklingens der Dauerbanden.
Wir entwickeln hier zuerst diese Theorie in einer für den
Vergleich mit der Erfahrung geeigneten Form, und wir verallge-
meinern sie zugleich nach zwei Richtungen hin.
1. Wir nehmen an, daß das Leuchten durch die Rückkehr
der von den Metallatomen entwichenen Elektronen verursacht
werde D, daß dessen Intensität .1 proportional der in der Zeit-
einheit zurückkehrenden Elektronenzahl dn/dt sei, und daß letz-
tere selbst proportional W sei. Es wird also angenommen, daß
J = — t- du/dt 1)
und daß —dn/dt = iV/D 2)
sei, wo D eine Konstante von der Dimension einer Zeit ist.
„Sidotblende" und ,,Zinksulfid" zeigen ganz merkliche Abweichungen von
jenem Gesetze innerhalb der ca. 15 Minuten, auf welche hin das Abklingen
verfolgt wurde. Die Lage des Maximums der Emission der benützten Phos-
phore, etwa 550 ,up, zeigt allerdings an, daß hier zwei Banden, ZnCuct und y?
zusammengewirkt haben. (Vgl. 1910, S. 652.)
s) Es ist dies die bereits 1904 (S. 672) gemachte Annahme, welche seit-
her bereits bei einer größeren Anzahl von Untersuchungen über Phos-
phoreszenz und Fluoreszenz benützt und auch auf nichtmetallische Phosphore
übertragen worden ist.