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Lenard, Philipp; Hausser, Karl Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1912, 12. Abhandlung): Über das Abklingen der Phosphoreszenz — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.37316#0009
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Über das Abklingen der Phosphoreszenz. (A. 12) 9
Es ist dadurch nachgewiesen, daß auch die verallgemeinerte
Annahme 2b nicht genügt, daß also dn/dt, d. i. die i?^e?2sih^
des LeMcAie^s &ei der nicht nur nicht proportional
n- ist, sondern daß sie d&erAu%pd %m7R der pesuwde%
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Wir ziehen nun weitere Erfahrung zu Rate, um neue Grund-
lagen für das Verständnis des Abklingungsvorganges zu gewinnen.
Ermittelung der Abkliugungskurven.
Diese kann mittelst der früher beschriebenen lichtelektrischen
Kamera in zweierlei Weise geschehen (Lichtsummen, S. 4 u. f.).
Entweder man kann direkt Intensitäten J messen (wie dort ange-
geben), und diese als Funktion der Zeit auftragen, oder man
kann Lichtsummen L zu verschiedenen Zeiten nach Schluß voller
Erregung messen und aus der so erhaltenen L-Kurve graphisch
oder durch Rechnung die J-Kurve herstellen, indem J = — dL/dt
ist. Bei ersterem Verfahren bleibt der Phosphor stets auf kon-
stanter Temperatur, und er braucht zur Ermittlung der ganzen
Kurve nur einmal erregt zu werden. Im zweiten Falle wird der
Phosphor für jeden Punkt der L-Kurve bis zum vollen Ausleuchten
erhitzt; er muß also jedesmal auch neu erregt werden; da volle
Erregung gut reproduzierbar ist (vgl. Lichtsummen, S. 15f.),
beeinträchtigt dies die erreichbare Genauigkeit nicht. Wo größere
Mengen der Phosphore zur Verfügung standen, konnten auch
mehrere der Metalltröge gleichzeitig erregt und dann für die
verschiedenen Punkte der L-Kurve verschieden lang im Dunkeln
aufbewahrt werdend")
Beide Wege ergaben Abklingungskurven, welche sowohl
untereinander, als auch mit besonderen photometrischen Beob-
achtungen übereinstimmten.") Die Übereinstimmung war zwar
1°) Bei sehr langen Fristen (Wochen oder Monate) trat während des Ab-
klingens selbst (obgleich es im Exsikkator stattfand) schon merklich die all-
mähliche Zersetzung ein, welche die Erdalkaliphosphore an der Luft (JRO,
COg) stets erleiden. Es wurde hierfür eine Korrektion ermittelt, indem nach
Messung der Lichtsumme von neuem erregt und dann nach kurzer, bekannter
Frist die Lichtsumme nochmals gemessen wurde ; die letztere Lichtsumme,
verglichen mit der vor der Verderbnis nach gleicher, kurzer Abklingungsfrist
erhaltenen, ergibt den Verderbnisfaktor (Bruchteil der zerstörten Zentren).
") Über diese okularphotometrischen Beobachtungen, auf welche wir uns
im Folgenden wiederholt beziehen werden, soll der Eine von uns gesondert
ausführlich berichten (W. HAUSSER, Dissertation).
 
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