56(A. 19)
P. Lenard und W. Hausser :
2. Grundlage des bisher angenommenen Gesetzes war die für
bimolekulare Reaktionen geltende Annahme, dn/dt =— konst. n-,
wo n in der von uns benutzten Vorstellung die Zahl der (von
der Erregung her) zur Zeit t noch von den Metallatomen ab-
getrennten, Elektronen ist (S. 5). (Man. kann, wenn man will, n
auch andere Bedeutungen unterschieben, ohne dadurch an den
Resultaten, um welche es sich hier handelt, zu ändern.) Diese
Grundgleichung ist also ebenfalls als ungültig zu betrachten.
Man kann aber, wie wir gezeigt haben, noch weitergehend be-
haupten, daß dn/dt — welcher Gradient zugleich auch die In-
tensität des Nachleuchtens bedeutet — nicht nur nicht lineare
Funktion von iR, sondern überhaupt nicht Funktion der Gesamt-
zahl n der abgetrennten Elektronen (allein) sein könne (S. 9, 44).
Wir haben diese Gesamtzahl in Gestalt der Lichtsunnne direkt
meßbar gemacht, und es zeigt sich, daß. bei gleichen Anfangs-
werten von n die Abklingung doch noch in verschiedener Weise
stattfinden kann, z. B. je nach Metallgehalt (Zentrenzahl) und
nach Art der Erregung (S. 29—31).
3. Eine mit den Tatsachen vereinbare Vorstellung über das
Abklingen ist diese, daß die Emissionszentren (Dauerzentren)
jeder Phosphoreszenzbande nicht einheitlicher Natur sind, son-
dern daß es Dauerzentren verschieden großer Dauer (Halbwerts-
zeit) gibt, welche verschieden schnell abklingen (und ebenso
bei der Erregung auch verschieden schnell anklingen; S. 31 u. ff.).
Diesen Zentren verschiedener Dauer sind auch verschiedene räum-
liche Dimensionen (Wirkungssphären) zuzuschreiben (S. 33 u. ff.).
Die Zentren kurzer Dauer sind gewöhnlich sehr in der Über-
zahl (S. 35, 51).
Wir haben gezeigt, daß. diese Vorstellung jedenfalls eine
große Menge von Tatsachen, sowohl die Herstellung als auch
die Eigenschaften der Phosphore betreffend, übersichtlich zu-
sammenzufassen erlaube (S. 40 u. ff.), besonders auch die Einflüsse
der Erregungsart und des Metallgehaltes auf das Abklingen (S. 29),
sowie den Einfluß des Metallgehaltes auf die Lichtsummen (S. 26)
und auf die Entwickelung des Momentanleuchtens (S. 37 u. ff.).
4. Eine mögliche, mit den Tatsachen vereinbare Annahme
über die Abklingungsweise jeder einzelnen Zentrenart bestimmter
Dauer ist diese, daß sie dur^h eine Exponentialfunktion gegeben
sei (S. 50), was voraussetzt, daß jedes einzelne Zentrum für sich
allein funktioniere. Letzteres entspricht aber auch durchaus allen
P. Lenard und W. Hausser :
2. Grundlage des bisher angenommenen Gesetzes war die für
bimolekulare Reaktionen geltende Annahme, dn/dt =— konst. n-,
wo n in der von uns benutzten Vorstellung die Zahl der (von
der Erregung her) zur Zeit t noch von den Metallatomen ab-
getrennten, Elektronen ist (S. 5). (Man. kann, wenn man will, n
auch andere Bedeutungen unterschieben, ohne dadurch an den
Resultaten, um welche es sich hier handelt, zu ändern.) Diese
Grundgleichung ist also ebenfalls als ungültig zu betrachten.
Man kann aber, wie wir gezeigt haben, noch weitergehend be-
haupten, daß dn/dt — welcher Gradient zugleich auch die In-
tensität des Nachleuchtens bedeutet — nicht nur nicht lineare
Funktion von iR, sondern überhaupt nicht Funktion der Gesamt-
zahl n der abgetrennten Elektronen (allein) sein könne (S. 9, 44).
Wir haben diese Gesamtzahl in Gestalt der Lichtsunnne direkt
meßbar gemacht, und es zeigt sich, daß. bei gleichen Anfangs-
werten von n die Abklingung doch noch in verschiedener Weise
stattfinden kann, z. B. je nach Metallgehalt (Zentrenzahl) und
nach Art der Erregung (S. 29—31).
3. Eine mit den Tatsachen vereinbare Vorstellung über das
Abklingen ist diese, daß die Emissionszentren (Dauerzentren)
jeder Phosphoreszenzbande nicht einheitlicher Natur sind, son-
dern daß es Dauerzentren verschieden großer Dauer (Halbwerts-
zeit) gibt, welche verschieden schnell abklingen (und ebenso
bei der Erregung auch verschieden schnell anklingen; S. 31 u. ff.).
Diesen Zentren verschiedener Dauer sind auch verschiedene räum-
liche Dimensionen (Wirkungssphären) zuzuschreiben (S. 33 u. ff.).
Die Zentren kurzer Dauer sind gewöhnlich sehr in der Über-
zahl (S. 35, 51).
Wir haben gezeigt, daß. diese Vorstellung jedenfalls eine
große Menge von Tatsachen, sowohl die Herstellung als auch
die Eigenschaften der Phosphore betreffend, übersichtlich zu-
sammenzufassen erlaube (S. 40 u. ff.), besonders auch die Einflüsse
der Erregungsart und des Metallgehaltes auf das Abklingen (S. 29),
sowie den Einfluß des Metallgehaltes auf die Lichtsummen (S. 26)
und auf die Entwickelung des Momentanleuchtens (S. 37 u. ff.).
4. Eine mögliche, mit den Tatsachen vereinbare Annahme
über die Abklingungsweise jeder einzelnen Zentrenart bestimmter
Dauer ist diese, daß sie dur^h eine Exponentialfunktion gegeben
sei (S. 50), was voraussetzt, daß jedes einzelne Zentrum für sich
allein funktioniere. Letzteres entspricht aber auch durchaus allen