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P. Lenard und W. Hausser :
zustandes liegt, desto schneller klingt die Bande ab. Dies wurde
qualitativ schon viel früher gefunden (1904, S. 482) und findet
jetzt seinen quantitativen Ausdruck. Daß die Temperatur des
oberen Momentan zustandes, als die Temperatur, hei welcher die
Dauer der betreffenden Bande anmerklich wird, keine fest be-
stimmte Temperatur ist, wurde von Anfang an hervorgehoben
(1904, S. 667, 668). Es ist aber jetzt der Weg vorhanden, diese
Temperatur schärfer zu definieren, auch zu entscheiden, oh sie
bei den Zentren verschiedener Dauer verschieden hoch liegt,
und es ist auch die Frage zu beantworten, ob die Dauerzentren
beim Übergang in den oberen Alomentanzustand einer Zersetzung
unterliegen, oder ob nur ihr Abklingen immer schneller wird.
Jedenfalls entspricht der Zusammenhang zwischen der Abklin-
gungsgeschwindigkeit und der Entfernung von der Temperatur
des oberen Momentanzustandes ganz der Vorstellung, zu welcher
wir früher auf ganz anderem Wege, nämlich auf Grund der Kon-
stanz der Lichtsummen, gelangten (vgl. S. 41, 42), du/1
dus dwc/?, dze der Ddo?%e &ewMdd seh
Besonders bemerkenswert ist in letzterer Hinsicht noch, daß
die eine Bande, CaBia, welche wir bei zwei verschiedenen Tem-
peraturen untersuchten, hei diesen zwei Temperaturen nahezu
die extremsten Unterschiede des Abklingens zeigt, die überhaupt
in unserer Zusammenstellung Vorkommen. Bei gewöhnlicher
Temperatur (ca. 260° vom oberen Momentanzustand) wird das
gradlinige Stück der 1/L-Linie auch nach Monaten noch nicht
erreicht; hei 155° C. (ca. 120° vom oberen Momentanzustand)
zeigt es sich schon nach ca. 1 Stunde, und es erscheint., wie
angegeben, als Intlexionspunkt.. Daß so extreme Fälle an der-
selben Bande beobachtbar sind, je nach der Temperatur, erscheint
als besondere Stütze für unsere Annahme; daß es sich hei der
Abklingung aller Banden um den gleichen Prozeß handelt, welcher
nur je nach der Mengenverteilung der Zentren verschiedener Dauer
verschieden abläuft. Diese Mengenverteilung ist — wie oben
(S. 32, 41) erörtert — durch die Bereitungsweise des Phosphors
(Metallmenge, Glühtemperatur, Glühdauer) in jetzt leicht verständ-
licher Weise beeinflußbar. Sie ändert sich außerdem in ebenfalls
leicht verständlicher Weise mit der Temperatur, hei welcher
der fertige Phosphor beobachtet wird; mit steigender Tempe-
ratur sinkt die Dauer (Aufspeicherungszeit, Halbwertszeit) sämt-
licher Zentren durch die gesteigerte Wärmebewegung der auf-
P. Lenard und W. Hausser :
zustandes liegt, desto schneller klingt die Bande ab. Dies wurde
qualitativ schon viel früher gefunden (1904, S. 482) und findet
jetzt seinen quantitativen Ausdruck. Daß die Temperatur des
oberen Momentan zustandes, als die Temperatur, hei welcher die
Dauer der betreffenden Bande anmerklich wird, keine fest be-
stimmte Temperatur ist, wurde von Anfang an hervorgehoben
(1904, S. 667, 668). Es ist aber jetzt der Weg vorhanden, diese
Temperatur schärfer zu definieren, auch zu entscheiden, oh sie
bei den Zentren verschiedener Dauer verschieden hoch liegt,
und es ist auch die Frage zu beantworten, ob die Dauerzentren
beim Übergang in den oberen Alomentanzustand einer Zersetzung
unterliegen, oder ob nur ihr Abklingen immer schneller wird.
Jedenfalls entspricht der Zusammenhang zwischen der Abklin-
gungsgeschwindigkeit und der Entfernung von der Temperatur
des oberen Momentanzustandes ganz der Vorstellung, zu welcher
wir früher auf ganz anderem Wege, nämlich auf Grund der Kon-
stanz der Lichtsummen, gelangten (vgl. S. 41, 42), du/1
dus dwc/?, dze der Ddo?%e &ewMdd seh
Besonders bemerkenswert ist in letzterer Hinsicht noch, daß
die eine Bande, CaBia, welche wir bei zwei verschiedenen Tem-
peraturen untersuchten, hei diesen zwei Temperaturen nahezu
die extremsten Unterschiede des Abklingens zeigt, die überhaupt
in unserer Zusammenstellung Vorkommen. Bei gewöhnlicher
Temperatur (ca. 260° vom oberen Momentanzustand) wird das
gradlinige Stück der 1/L-Linie auch nach Monaten noch nicht
erreicht; hei 155° C. (ca. 120° vom oberen Momentanzustand)
zeigt es sich schon nach ca. 1 Stunde, und es erscheint., wie
angegeben, als Intlexionspunkt.. Daß so extreme Fälle an der-
selben Bande beobachtbar sind, je nach der Temperatur, erscheint
als besondere Stütze für unsere Annahme; daß es sich hei der
Abklingung aller Banden um den gleichen Prozeß handelt, welcher
nur je nach der Mengenverteilung der Zentren verschiedener Dauer
verschieden abläuft. Diese Mengenverteilung ist — wie oben
(S. 32, 41) erörtert — durch die Bereitungsweise des Phosphors
(Metallmenge, Glühtemperatur, Glühdauer) in jetzt leicht verständ-
licher Weise beeinflußbar. Sie ändert sich außerdem in ebenfalls
leicht verständlicher Weise mit der Temperatur, hei welcher
der fertige Phosphor beobachtet wird; mit steigender Tempe-
ratur sinkt die Dauer (Aufspeicherungszeit, Halbwertszeit) sämt-
licher Zentren durch die gesteigerte Wärmebewegung der auf-