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Lenard, Philipp; Hausser, Karl Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1912, 12. Abhandlung): Über das Abklingen der Phosphoreszenz — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.37316#0006
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6(A. 19)

P. Lenard und W. Hausser :

Hieraus ergibt sich
J = tD)(D)n. + tF, 3)
wo iio die zur Zeit t = 0 entwichene Eiektronenzaht ist.
Dies ist das schon von E. BECQUEREL unter anderen Möglich-
keiten ins Auge gefaßte, besonders aber auf die Untersuchungen
der Herren NiCHOLS und MERRiTT und A. WERNER gegründete
Gesetz, wonach l/\/J lineare Funktion von t ist. D wäre die
natürliche Dauerkonstante der betreffenden Bande (je größer D,
desto langsamer muß sie abklingen); no wäre ihre natürliche
Intensitätskonstante (je größer no, d. h. je mehr Elektronen hei
der Erregung entwichen sind, um so mehr Licht kann nachher
emittiert werden).
2. Wesentlich fraglich in bezug auf die Gültigkeit des Ge-
setzes 3) ist die Gültigkeit der Annahme 2). Die Annahme 1)
ist nicht fraglich; sie wird für jedes Abklingungsgesetz zu machen
sein, und man könnte, ohne an dem Gesetz zu ändern, auch
andere Bedeutungen für n einführen als diejenige, welche wir
hier im Anschluß an alle bisherige Erfahrung vorangestellt haben.
3. Die Lichtsumme eines Phosphorpräparates, L = /-Jdt,
1
ist unmittelbar nach Gl. 1 angebbar, sie wird also unter allen
Umständen sein:
L = tn. 4)
Führt man noch Gl. 2 ein, so wird
L = inJ(i + r<ot/D). 5)
1/L ist also, wie l/\/J, lineare Funktion der Zeit, sobald Gl. 2
gilt. Wir werden diese Beziehung im folgenden häufig zur Ent-
scheidung über Gültigkeit der Gl. 2 benützen.
4. Es wurde bereits früher darauf hingewiesen (1910, S. 678),
daß n in Gl. 2 nicht die Zahl der im Phosphor überhaupt von
den Metallatomen entwichenen Elektronen bedeuten könne,
sondern daß n in dieser Gleichung nur etwa auf jedes einzelne
Zentrum (also wohl auch nur auf ein einzelnes Metallatom) sich
beziehen könne, da die einzelnen Zentren (in erster Annäherung
wenigstens) unabhängig voneinander funktionieren (1904, S. 473ff.,
668f.). Es ist daher eine für die Zulässigkeit von Gl. 2 wesent-
liche Annahme, daß jedes Aletallatom bei der Erregung viele
Elektronen n verlieren könne (1910, S. 682).
 
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