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Lenard, Philipp; Hausser, Karl Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1912, 12. Abhandlung): Über das Abklingen der Phosphoreszenz — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.37316#0032
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32(A. 12)

P. Lenard und W. Hausser :

(der Dauer) in verschiedenem Grade zukommt:. Die Zentren
kurzer Dauer, weiche geringeres Aufspeicherungsvermögen be-
sitzen, kiingen schnell an und auch schnell ab; die Zentren
längerer Dauer klingen langsamer an und ab.
Der oben erwähnte Einfluß der Erregungsdauer auf das
Abklingen wird dadurch unmittelbar verständlich. Erregt man
den Phosphor nur kurze Zeit, so werden vorzugsweise die Zentren
kürzerer Dauer erregt, die Zentren längster Dauer bleiben größten-
teds unerregt; die betreffende Bande klingt daher dann schnell
ah. Die volle Erregung der Bande besteht dagegen darin, daß
auch alle Zentren längster Dauer miterregt worden sind; erst
dann zeigt die Bande nach dem ersten Abfall das lang dauernde
Nachleuchten.
2. Um den Einfluß des Metallgehaltes auf Lichtsumme und
Abklingen zu erklären, hat man Folgendes über die Bildung der
Zentren verschiedener Dauer anzunehmen, was sich nachher
(S. 40 u. ff.) als gut durchführbar erweist.
Steigt der Metallgehalt des Phosphors von Null an allmäh-
lich an, so entwickeln sich bei der Präparation zuerst vorwiegend
Zentren langer Dauer; die Zahl derselben steigt zunächst dem
Metallgehalt proportional. Dies ergibt den ersten, linearen Anstieg
der Lichtsummenkurve, Fig. 7. Bei noch weiter steigendem
Metallgehalt ist bald die maximale mögliche Zentrenzahl langer
Dauer erreicht (Punkt a der Kurve Fig. 7); die noch weiter
hinzugefügten Metallatome werden dann ausschließlich zur Bil-
dung von Zentren immer kürzerer Dauer verwandt, deren Zahl
zwar zunächst auch noch proportional dem Metallgehalt wächst,
die aber zur Lichtsumme wenig oder garnichts^) beitragen,
weshalb die Lichtsummenkurve dann nur wenig mehr steigt.

33) Zentren, deren Aufspeicherungsdauer 10 (bzw. 60) Sek. unter-
schreitet, mußten vollständig der Lichtsunnnenmessung in Kol. 2 bzw. 3 der
Tab. XII entgehen. Außerdem fanden wir bereits früher (Lichtsummen,
S. 21), daß die Zentren kurzer Dauer nicht leicht, voll (d. h. nicht leicht alle
gleichzeitig) erregt werden können, weil sie ihre Aufspeicherung schon
während der erregenden Belichtung immer wieder schnell verlieren ; es wird
bei der Erregung ein Gleichgewichtszustand erreicht, bei welchem ständig nur
ein gewisser, nicht großer Bruchteil dieser Zentren kurzer Dauer erregt ist.
Die Zentren großer Dauer werden dagegen bereits bei verhältnismäßig
niedrigen erregenden Intensitäten (genügender Dauer) so gut wie alle in Er-
regung gebracht, da sie dieselbe nur sehr tangsam verlieren (vgl. die Halb-
wertszeiten in Tab. XfV, welche bei CaBict bis auf viele Tage gehen).
 
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