Metadaten

Lenard, Philipp; Hausser, Karl Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1912, 12. Abhandlung): Über das Abklingen der Phosphoreszenz — Heidelberg, 1912

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37316#0038
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
38(A. 13)

P. Lenard und W. Hausser :

nur die Emission ist bei beiden die gleiche, indem beide die
betreffende Phosphoreszenzbande geben, zu welcher sie gehören.
Es wurde auch bereits angegeben (1910, S. 671), daß die m-
Zentren wahrscheinlich nur kleine Atomkomplexe seien, und
hierin stimmen sie also mit den Zentren kurzer Dauer übereind")
Dies bestätigt sich nach der oben angewandten Schlußweise
vollkommen, indem das m-Leuchten ebenfalls (wie das d-Leuchten
kurzer Dauer) nur bei hohen Metallgehalten stark auftritt. Diese
Tatsache wurde für eine große Zahl von Banden verschiedener
Metalle von Herrn J. IdiRSCH allgemein gültig gefunden (1. c.).
2. Besondere, quantitative Versuche über das m-Leuchten
haben wir bei CaBia ausgeführt (s. Tab. XIII). Der Phosphor
befand sich in dünner Schicht von bekannter Dicke (Kolumne 2
Tab. XIII) horizontal vor der Lichteinlaßöffnung der Kamera.
Die erregende Belichtung kam von oben und war spektral zu-
sammengesetzt aus der kurzwelligeren Hälfte des Spektralbezirkes
d^ (X = 313pju inklus. bis 280,6 pp exclus. der Amalgamlampe).^)
Da die Lichtemission des Phosphors während der Erregung ge-
messen werden sollte, war die Lichteinlaßöffnung der Kamera
mit einem Blauhlter bedeckt (dasselbe wie Tab. X, Nr. 3), welches
zwar das Licht der a-Bande des Phosphors größtenteils durch-
ließ, das vom Phosphor reflektierte, erregende Licht aber ab-
sorbierte. Letztere Absorption war nicht vollkommen, da bei
der großen Lichtstärke des Belichtungsapparats stets auch etwas
diffuses Licht ungewollter Wellenlängen auf den Phosphor hei.
Es wurde, um hierfür eine Korrektion zu ermitteln, eine matt-
glänzende Aluminiumplatte an Stelle des Phosphors gebracht,
wobei sich ein Gang von 3,2 sc./Sek. am Elektrometer ergab. Dieser
Gang wurde von allen an dem Phosphor gemessenen Gängen
subtrahiert, wodurch sich die Zahlen der Kolumne 3 (Tab. XIII)
mit verschieden gutem Ansprechen. Der auf S. 23 erwähnte Unterschied im
Abklingen der verschiedenen d-Maxima könnte dahin gedeutet werden, daß die
d-Zentren längster Dauer vorzugsweise auf die längerwelligen d ansprechen,
oder auch, daß die d-Zentren längster Dauer wegen ihrer relativ geringen Zahl
besonders empfindlich sind gegen die nach kürzeren Wellen hin stark steigende Ab-
sorption des erregenden Lichtes im Füllmaterial des Phosphors.
4°) Die chemische Natur der m-Zenlren betreffend wurde früher die Ver-
mutung geäußert (1910, S. 670), daß sie (im Gegensatz zu den d-Zentren)
S-frei sein könnten. Hierzu ist zu bemerken, daß neuerdings Herr J. Hmscn
(1. c.) auch bei S-freien Präparaten Aufspeicherung gefunden hat.
44) Über die Einrichtung zu spektralen Belichtungen siehe Lichtsummen,
S. 17.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften