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Lenard, Philipp; Hausser, Karl Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1912, 12. Abhandlung): Über das Abklingen der Phosphoreszenz — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.37316#0049
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Über das Abküngen der Phosphoreszenz.

(A. 13)49

3. Bei jeder Bande der zweiten Gruppe erscheint ein großer
Ted der Kurve gradlinig. Betrachten wir speziell SrZna°°) und
ZnCua (Tab. IX), so ist die konkave Krümmung nur im Anfänge
der Abklingung stark merklich, etwa innerhalb der ersten 5 Min. ;
von da bis zum Ende der ersten Stunde wird der Lauf so nahe
gradlinig, daß Abweichungen hiervon innerhalb der Meßunsicher-
heit lägen. Es bestätigen sich also vollkommen die Beobachtungs-
daten der Herren A. WERNER (1. c.) sowie XtcuoLS und MERRiTT
(1. c.), welche sich auf eben diese beiden Banden beziehen und
sämtlich nicht entfernt an eine Stunde heranreichen. Ganz den
gleichen Lauf, nämlich von 0—5 Min. stark gekrümmt, von da
bis 1 Stunde ganz oder sehr nahe gradlinig, zeigt auch die
dritte Bande dieser Gruppe, CaBia, bei 155° C. (Tab. VI).
4. Vergleicht man nun aber hiermit die Kurven 1/L der
ersten Gruppe, welche so unzweifelhaft in ihrem ganzen Laufe
krummlinig sind, so findet man, daß nur das außerordentlich
große Zeitbereich, das bei diesen Kurven — dank der Langsam-
keit des Abklingens — verwertehwerden konnte, die Deutlichkeit
ihrer Krümmung ergibt; beschränkt man sich auch hei diesen
Kurven auf kurze Zeiten, so findet man auch in ihnen Stücke,
deren Krümmung ganz innerhalb der Versuchsunsicherheit liegt.
An Kurvenstücken, welche kürzer als 5 Stunden sind, ist im
späteren Abklingen auch bei der ersten Gruppe keineswegs
Krümmung konstatierbar, und auf 5 Stunden hin war das Ab-
klingen hei den Banden der (Zweiten Gruppe wegen der zu großen
Geschwindigkeit des Abklingens überhaupt nicht verfolgbar.
Ein in der Sache liegender Unterschied zwischen den zwei
Bandengruppen ist demnach nicht konstatierbar; der Unterschied
scheint rein graduell zu sein und in der verschiedenen Ge-
schwindigkeit des Abklingens bei den beiden Gruppen zu liegen.
Je schneller die Bande abklingt, desto eher wird der sehr nahe
gradlinige, zum späteren Abklingen gehörige Teil der Kurve
erreicht. Bei der schnellst abklingenden, hier beobachteten Bande,
SrZna, war dies schon 5 Min. nach Schluß der Erregung der
Fall, bei der langsamst abklingenden, CaBia (Zimmertemperatur),
noch nicht nach 5 Monaten.
5. Über den Schlußverlauf des Abklingens müssen am besten
33) Okularphotometrisch gemessen (W. HAUSSER ; vgl. Note 11), da die
bisher benutzten tichtetektrischen Zehen für das Getbgrün dieser Bande
nicht genügten.
Sitzungsberichte der Heideib. Akademie, math -naturw. Ki. 1912. A. 12.

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