Neue Untersuchungen über flüssige Kristalle. II.
(A. 13)27
Versuche wurden gelegentlich der Naturforscherversammlung in
Karlsruhe Ende September 1911 demonstriert.^)
Die Photographien Fig. 77 und 78 zeigen Kristalltropfen von
Paraazoxyanisol in Lösung in Piperin vor und nach Herstellung
des Magnetfeldes, ebenso Fig. 79 und 80 Kristalltropfen von
Paraazoxyphenetol in Lösung in Olivenöl. Die Fig. 81, 82, 83,
81 stellen Kristalltropfen von Paraazoxyanisol in Olivenöl bei
sukzessiv gesteigerter Stärke des Magnetfeldes dar, und zwar
wie die vorigen in natürlichem Licht. Man ersieht deutlich,
wie die anfänglich am Rande der Tropfen vorhandene Schliere
aufbricht und deren Teile sich ins Innere ziehen und immer
schmaler werden, bis sie schließlich verschwinden, sobald alle
Hauptachsen der Moleküle parallel den Kraftlinien, die Tropfen
also pseudoisotrop geworden sind.
3?) Wegen der ungünstigen Lage des Karlsruher Physikalischen Instituts,
weiches unmittelbar an einer Hauptstraße mit starkem Wagenverkehr liegt,
weshalb die Arbeiten durch Erschütterungen des Bodens, staubige Luft und
Parasitströme infolge des elektrischen Straßenbahnbetriebs häufig stark be-
einträchtigt werden; habe ich mir bei dem Kurhaus Hundsbach (in der Nähe
der Hornisgrinde), also in staubfreier Gegend, fern von elektrischen Betrieben
und stark frequentierten Straßen, auf felsigem Untergrund ein kleines Ferien-
laboratorium eingerichtet. Die vorhandenen Apparate ermöglichen auch (sub-
jektive) Demonstration, der wichtigsten Erscheinungen bei flüssigen Kristallen
mit Ausnahme derjenigen bei großen Kristalltropfen und der Einwirkung
magnetischer Kräfte. Besuchern der dortigen Gegend, welche sich dafür inter-
essieren, werden die Versuche gern gezeigt.
Karlsruhe, 24. Juli 1912.
(A. 13)27
Versuche wurden gelegentlich der Naturforscherversammlung in
Karlsruhe Ende September 1911 demonstriert.^)
Die Photographien Fig. 77 und 78 zeigen Kristalltropfen von
Paraazoxyanisol in Lösung in Piperin vor und nach Herstellung
des Magnetfeldes, ebenso Fig. 79 und 80 Kristalltropfen von
Paraazoxyphenetol in Lösung in Olivenöl. Die Fig. 81, 82, 83,
81 stellen Kristalltropfen von Paraazoxyanisol in Olivenöl bei
sukzessiv gesteigerter Stärke des Magnetfeldes dar, und zwar
wie die vorigen in natürlichem Licht. Man ersieht deutlich,
wie die anfänglich am Rande der Tropfen vorhandene Schliere
aufbricht und deren Teile sich ins Innere ziehen und immer
schmaler werden, bis sie schließlich verschwinden, sobald alle
Hauptachsen der Moleküle parallel den Kraftlinien, die Tropfen
also pseudoisotrop geworden sind.
3?) Wegen der ungünstigen Lage des Karlsruher Physikalischen Instituts,
weiches unmittelbar an einer Hauptstraße mit starkem Wagenverkehr liegt,
weshalb die Arbeiten durch Erschütterungen des Bodens, staubige Luft und
Parasitströme infolge des elektrischen Straßenbahnbetriebs häufig stark be-
einträchtigt werden; habe ich mir bei dem Kurhaus Hundsbach (in der Nähe
der Hornisgrinde), also in staubfreier Gegend, fern von elektrischen Betrieben
und stark frequentierten Straßen, auf felsigem Untergrund ein kleines Ferien-
laboratorium eingerichtet. Die vorhandenen Apparate ermöglichen auch (sub-
jektive) Demonstration, der wichtigsten Erscheinungen bei flüssigen Kristallen
mit Ausnahme derjenigen bei großen Kristalltropfen und der Einwirkung
magnetischer Kräfte. Besuchern der dortigen Gegend, welche sich dafür inter-
essieren, werden die Versuche gern gezeigt.
Karlsruhe, 24. Juli 1912.