Metadaten

Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1912, 5. Abhandlung): Über Lichtsummen bei Phosphoren — Heidelberg, 1912

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37309#0023
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Über Lichtsummen bei Phosphoren.

(A. 5) 23

scheint, demnach der Schluß, daß die di-, d^-, dg-Zcntren jeder
Bande identisch sind, wohl gerechtfertigt.
Auslöschung im Ultraviolett. — Ein zweiter Schluß aus
den Zahlen der Tabellen 111 u. IV bezieht sich auf die auslöschende
Wirkung verschiedener Wellenlängen (die spektrale Auslöschungs-
verteilung). Es zeigt sich nämlich, daß die Auslöschung, welche
man vom Rot und Ultrarot her kennt, nicht nur im ultravioletten
Spektrum ebenfalls zu finden ist, sondern daß sie seihst hei der
Wellenlänge 220 pp noch nicht endetW) Die auslöschende
Wirkung trifft im Ultraviolett mit der erregenden Wirkung zu-
sammen, so daß ein und dieselbe Wellenlänge sowohl erregend
als auslöschend wirken kann.33) Während aber die erregende
Wirkung auf bestimmte Stellen (die d-Maxima für den Dauer-
prozeß) konzentriert ist, ist die auslöschende Wirkung allgemeiner
über das Spektrum verbreitet.
Die erregende Wirkung des kurzwelligsten, hier benutzten
Spektralbezirkes (bis 220 pp) ersieht man aus den Zeilen 5 der Ta-
bellen. Es ist das, was hier erregt wird, als Ultraviolettprozeß zu
betrachten; die Erregung ist aber nur schwach, wie man durch Ver-
gleich mit Zeilen 2 oder 3 sieht. Dies kann nicht an geringerer
Intensität des betreffenden, erregenden Spektralbezirks liegen,
sondern hat seine Ursache in erster Linie jedenfalls darin, daß,
wie wir oben hervorhohen, die kurz dauernden Prozesse über-
haupt nicht leicht voll erregbar sind.
Die auslöschende Wirkung des kurzwelligsten Teiles er-
sieht man aus dem Vergleich von Zeilen 6 und 1, sowie 7 und 2;
das Hinzukommen des äußersten Ultraviolett zu den d-Eichtern
ergibt geringere Lichtsummen als diese allein. Nur das in Tab. IV
besonders unterschiedene, d$ zunächst liegende, längerwellige
Ultraviolett (334—313 pp) besitzt mehr erregende als auslöschende
Wirkung (siehe das Zeilenpaar 2); es entspricht das der früheren
Beobachtung (1909, S. 9), daß die d-Maxima verwaschene, schweif-
artige Fortsetzungen nach den kurzen Wellenlängen hin haben.
3i) Einige bisher ausgeführten Versuche der Erregung von Phosphoren in
der für intensives, äußerst kurzwelliges Licht konstruierten Funkenlichtquellc}
(P. LEXARD und C. RAAISAUER, (%e?' LLLMd ALad 1.910, 28. Abh.)
sprechen dafür, daß Auslöschung auch bei noch viel kürzeren Wellenlängen, als
200 p,u, stattbat.
33) Letzteres ist zuerst in einem Falle von E. BECQUEREL (La Lawleye,
Bd. 1, S. 304), dann von Herrn A. DAUMS in mehreren Fällen näher unter-
sucht worden (vLm. d L/p/.s., 1-3, S. 425, 1904).
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften