Metadaten

Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 13. Abhandlung): Lichtabsorption und Energieverhältnisse bei der Phosphoreszenz: Theorie der Anklingung — Heidelberg, 1914

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37436#0006
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
6(A. 13)

P. Lenard;

auslöschenden Lichtes ankam (z. B. wenn während der Auslöschung
gemessen werden sollte), wurde die Bogenlampe durch eine inten-
sive Nernstprojektionslampe mit 3 Fäden ersetzt, gelegentlich auch
noch ein Filter aus Jodschwefelkohlenstofflösung hinzugefügt, das
fast nur Ultrarot hindurchließ. Daß die Auslöschung der Phosphore
durch genügend intensives Rot und Ultrarot ebenso vollkommen
ist, wie durch Erhitzen bis in den oberen Momentanzustand, d. h.
daß sie in beiden Weisen zu dem gleichen Zustand mit der Licht-
summe Null kommen, habe ich früher nachgewiesenb Besondere
Kontrollversuche (Nichtaufleuchten der mit auslöschendem Licht
behandelten Phosphore beim Erhitzen) haben gezeigt, daß die
Intensität des benutzten auslöschenden Lichtes dazu genügte.
Über den Einfluß der diffusen Ausbreitung auf Ab-
sorptionsmessungen. ^— Die Phosphore sind optisch inhomogene
Medien, in welchen das Licht etwa so sich ausbreitet, wie in ziem-
lich trübem Milchglas. Es ist daher angebracht, Einiges über das
Besondere solcher Medien in Bezug auf Absorption hier einzu-
schalten.
Diffuse Ausbreitung kann dreierlei Einfluß haben auf die
durchgegangene Intensität:
Erstens wird ein Teil des auffallenden Lichtes wieder aus der
Schicht zurückgelenkt (sogenannte ,,diffuse Reflexion", besser
aber ,,Rückdiffusion" zu nennen), fehlt also in der durchgegan-
genen Intensität und zwar nicht infolge von Absorption. Dies ist
also eine scheinbare Vermehrung der Absorption; sie wird durch
die Exponentialgröße nicht dargestellt. Sie kann aber, wenn es
nötig ist, durch einen besonderen Zusatzfaktor berücksichtigt
werden. Ganz zum Fortfall kommt der Einfluß der Rück-
diffusion, wenn die Strahlung bereits aus einem Medium von glei-
cher Trübung kommend in die zu messende Schicht eindringt.
Zweitens kann die Absorption auch wirklich vergrößert werden
durch diffuse Ausbreitung, indem der durchgehende Strahl ge-
krümmte, also verlängerte (im extremen Falle Zickzack-) Wege
durch die Schicht beschreibt, wodurch die effektive Schichtdicke
größer wird als die in den Gleichungen vorkommende wirkliche
Schichtdicke (d), oder, wenn statt der Schichtdicke die Licht-
summe oder sonstige absorbierende Querschnittsummen einge-
führt sind, so wird die effektive absorbierende Querschnittsumme
größer sein als die wirkliche, indem jedes der in dieser Quer-

i Verh. d. Naturhist. Med. Vereins zu Heidelberg, Bd. X, S. 14 ff.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften