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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 13. Abhandlung): Lichtabsorption und Energieverhältnisse bei der Phosphoreszenz: Theorie der Anklingung — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37436#0029
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Lichtabsorption und Energieverhältnisse. (A. 13) 29
Versuches. Es wurde dazu CaBia gewählt wegen der sehr großen
Dauer seiner Aufspeicherung, welche es erlaubt, die d-Lichtsumme
des erregten Phosphors während der Erregung und 23 Skt. nach
Schluß derselben gleich groß anzunehmen. Wird also die Durch-
lässigkeit des Phosphors während der Erregung und 23 Skt. nach
Schluß derselben gemessen, so müßte sich ein Unterschied zeigen,
falls der m-Prozeß mit einer besonderen Absorption verbunden ist;
denn während der Erregung läuft der m-Prozeß in großer Intensität
ab\ 23 Sek. nach Schluß der Erregung fehlt dagegen dieser Prozeß
vollkommen. Es zeigte sich aber kein Unterschied, der die Fehler-
grenze überschritten hätte; die durchgelassenen Intensitäten des
Meßlichtes k=550 gg (außerhalb der Erregungsverteilung und der
Bande gelegen) waren in den beiden Fällen 7,0 bezw. 6,8 Skt. in
30 Sek. Erregt wurde dabei mit dem Blau, Violett und Glasultra-
violett aus dem Spektrum der Amalgamlampe (vgl. Lichtsummen
S. 17 ff.); das m- und d-Eigenlicht des Phosphors wurde durch ein
geeignetes Filter vollkommen von der Kamera abgehalten.
Der m-Prozeß ist also jedenfalls bei weitem nicht mit der
starken Absorption des außerhalb der Erregungsverteilung gele-
genen Lichtes (auslöschende Absorption) verbunden, welche wir
beim d-Prozeß fanden. Es entspricht dies übrigens auch der Tat-
sache, daß beim m-Prozeß auch die Wirkung der auslöschenden
Absorption, nämlich die Auslöschung durch Licht fehlt, wie Herr
HAussER gezeigt hatE
Was endlich die Frage anlangt, ob der m-Prozeß mit einer be-
sonderen Absorption seines Eigenlichtes verbunden sei (KiRCHnoFF-
sches Gesetz bei der Fluoreszenz), so fiel die Antwort in den fol-
genden Versuchen gerade so negativ aus, wie es oben bereits für
den d-Prozeß angegeben wurde (S. 13 und 21).
Es wurde die Bande CaCuß benutzt, deren m-Erregungs-
maximum bei etwa k 300 gp. liegt, während durch wesentlich län-
gere Wellen, namentlich k=366 pp. nur der d-Prozeß allein erregt
wird^; der Unterschied in der Emission bei Benutzung der beiden
Wellenlängengruppen war unmittelbar deutlich zu sehen, indem
i Die Intensität des m-Leuchtens wurde in ganz ähnlichem Falle bei
nahe derselben Erregung bei 0,1-normalem CaBicc Phosphor ca. 10 mal so groß
gefunden als die Intensität des d-Leuchtens während der Erregung (Abklin-
gung S. 40). Bei dem hier benutzten, normalen Phosphor mußte die m-Inten-
sität relativ noch höher gewesen sein.
s W. HAussER, Diss. Heidelberg 1913.
^ Vgl. die Erregungsverteilung; Lichtemission.
 
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