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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 13. Abhandlung): Lichtabsorption und Energieverhältnisse bei der Phosphoreszenz: Theorie der Anklingung — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37436#0031
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Lichtabsorption und Energieverhältnisse. (A. 13) 31
Fluoreszenz, wie angenommen wurde (so z. B. bei Uranglas, das
stets deutliches Vorhandensein von Aufspeicherung nach erregen-
der Belichtung zeigt); es sei dazu an unser Ergebnis erinnert, daß
bereits sehr geringe Lichtsummen (Aufspeicherungen) stark merk-
liche Beeinflussung der Absorption ergeben können (siehe Tab. V),
und daß solche Beeinflussung stets dann zu erwarten ist, wenn
nur überhaupt aufspeicherungsfähige Zentren vorhanden sind;
3. daß die hier benutzte lichtelektrische Meßmethode den anderen
bisher benutzten photometrischen Methoden jedenfalls sehr vor-
zuziehen wäre; 4. daß die Unverständlichkeit der in der Literatur
vorliegenden positiven Ergebnisse — wenn sie nicht durch den
(mit der Geringfügigkeit der gesuchten Wirkung und der ungün-
stigen photometrischen Meßmethode zusammenhängenden) Ein-
fluß von Meßfehlern bedingt ist -— wahrscheinlich geringer werden
wird, wenn man die hier am d-Prozeß gewonnenen Einsichten mit-
benutzt. Eben diese Einsichten haben z. B. gezeigt (wie oben
erläutert), daß der Ablauf des Fluoreszenzprozesses sowohl die
Absorption des erregenden als auch die des nichterregenden Lichtes
nur bei sehr intensiver Erregung wesentlich beeinflussen könnte,
auch daß die Beeinflussung bei verschiedenen Arten von Zentren
sehr verschiedene Größe haben kann, sowie daß geringe Dauer
des Leuchtens an sich kein Hindernis für die Beeinflussung ist.
Es ist danach das Bestehen einer Beeinflussung der Lichtabsorp-
tion durch den Fluoreszenzvorgang durch unsere Resultate keines-
wegs ausgeschlossen; man sieht aber wieder, wie auch von Anfang
schon, daß das Studium der Phosphoreszenz weit geeigneter ist
zur Erlangung von Einsichten in die betreffenden Vorgänge, als
das der Fluoreszenz*.
(1. Absorptionsmessungen in absolutem Masse.
Wir haben bisher die Größen der auslöschenden bezw. erregen-
den Absorption, K bezw. s, aus den Gleichungen 2 und 3 für eine
Anzahl von Phosphoren in willkürlichen Einheiten berechnet.
Von besonderem Interesse sind aber auch die Absolutwerte von
tx und s. Es sei nur hervorgehoben: 1. daß sie die absorbierenden
Querschnitte in cuU angeben, welche vom Phosphoreszenzzentrum
dem auslöschenden bezw. erregenden Lichtquant gegenüber wirk-
sam sind, indem man wenigstens bei CaBicx nach der früheren
i In der Tat sind die an den Erdalkaliphosphoren zuerst (seit 1904)
erlangten theoretischen Einsichten dann auch auf die Fluoreszenz übertragen
worden und zwar — wie mir scheint -—- mit gutem Erfolge.
 
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