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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 17. Abhandlung): Über Elektronen und Metallatome in Flammen: Bewegungsvorgaenge, Lichtemission — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37440#0028
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28 (A.17)

P. Lenard:

negativer Elementarquanten aus den Alkalimetallatomen um so
leichter erfolgt, je größer ihr Gewicht ist". Es wurde damals
(1. c. p. 230) auch darauf hingewiesen, daß der starke Elektronen-
verlust bei den hohen Atomgewichten (z. B. Cs) nicht im Wider-
spruch steht mit der Annahme, daß es nur Valenzelektronen seien,
die verloren werden, eine Annahme, welche übrigens für unsere
Betrachtungen und Resultate durchaus nicht wesentlich istW.
Man sieht, daß die fortgesetzten Untersuchungen an den
Flammen zur quantitativen Beantwortung der Frage nach der
Elektronenabgabe bei Nähewirkung der verschiedenen Atom-
sorten führen. Dabei ist hier nur die Bunsenflamme betrachtet,
d. h. es sind Geschwindigkeiten der betreffenden Moleküle an-
genommen, welche einer Temperatur von ca. 1900°C entsprechen.
Was die große Überzahl der nichtmetallischen Atome der Flammen-
gase anlangt, so folgt aus unseren Resultaten (vgl. 1911 und Note 9
in Abschn. 2), daß diese Atome bzw. Moleküle bei ca 1900° G
nur verschwindend kleine Nähewirkung zeigen. Offenbar sind
viel höhere Geschwindigkeiten erforderlich, um aus nichtmetalli-
schen Molekülen (wie z. B. Ng, das Hauptgas der Bunsenflamme)
beim Zusammenstoß so reichlich Elektronen zu befreien, wie es
bei Metallatomen und 1900° C erfolgt. Die nächste Aufgabe
wird daher sein, eingehender die Abhängigkeit der Emissivitäts-
konstante q von der Geschwindigkeit (Temperatur) zu unter-
suchen
auch bereits aus Herrn AnRHENius Versuchen hervorgeht (Schwed. Akad. 16,
I No. 9, S. 16 u. f., 1891).
32 Über die verschiedenen abtrennbaren Elektronen der Atome vgl.
Heidelb. Akad. 1912 A 5, S. 40 u. ff.
Es sei hier an das dem obigen Resultat ganz analoge Verhalten bei
sekundärer Kathodenstrahlung erinnert, wo die Elektronenabgabe
der Moleküle wie Ng, Og, COg, CO ebenfalls proportional ihrem Gewicht ist
(P. LENARD, Ann. d. Phys. 12, 8. 474ff., 1903; W. KossEL, 37, S. 393,
1912; S. BLOCH, 38, S. 559, 1912; F. MAYER, Dissertat. Heidelb. 1914).
Man würde in diesem Falle ohne weiteres nicht annehmen können, daß
die abgegebenen Elektronen nur allein Valenzelektronen seien; denn deren
Zahl hängt nicht nach einfacher Proportionalität mit dem Molekulargewicht
zusammen.
33 Wir haben Versuche im Gange (begonnen durch Herrn J. KRATZERT,
jetzt fortgeführt von Herrn O. DEViK), um diese Temperaturabhängigkeit
bei niederen Temperaturen mit Hilfe eines pneumatischen Feuerzeugs großen
Maßstabs zu untersuchen, wobei es möglich ist, die Störung auszuschließen,
welche mit dem Gase erhitzte feste Wände durch eigene Elektronenabgabe
mit sich bringen würden. — Für die höheren Geschwindigkeiten (Tempe-
 
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