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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 17. Abhandlung): Über Elektronen und Metallatome in Flammen: Bewegungsvorgaenge, Lichtemission — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37440#0024
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24 (A.17)

P. Lenard:

nur durch Reflexion an einem Molekül aus seiner Bahn gelenkt
wurde. Beide Arten von Absorption werden nach der von mir
zuerst (1903) benutzten Methode gemeinschaftlich gemessen,
ebenso nach einer bei Herrn C. RAMSAUER in Durchführung be-
findlichen, sehr verfeinerten Alethode.
Bei schnellen Kathodenstrahlen fehlt die Reflexion, wie
bereits hervorgehoben (sie ist nur scheinbar, als Rückdiffusion
vorhanden; s. Teil I, S. 427). Es kommt daher bei den schnellen
Strahlen /zur ecA^e A&.swpGo/t vor.
In bezug auf die Diffusion der Kathodenstrahlen in
der Materie ist nach Erkenntnis der Reflexion zu bemerken, daß
sie in zweierlei Weisen erfolgt, nämlich bei den langsamen
Strahlen (unter der 11-Volt-Grenze), wo der ganze gaskinetische
Querschnitt undurchdringlich ist, durch (stark zerstreuende)
der nicht durch das Atom gegangenen Elektronen^,
und bei schnellen Strahlen als (bei jeder einzelen Durch-
querung relativ geringe) Ablenkung der durchgegangenen
Elektronen (Di//nAo7z wie von mir bereits 1894
und 1895 bei vielen Gasen untersucht)*^.
5. Über das Quadratwurzelgesetz der Atomgewichte.
Herr E. MARX hat zuerst konstatiert, daß die ,,Wanderungs-
geschwindigkeit" der Träger in Aletallf lammen nahe verkehrt
proportional der Quadratwurzel aus dem Atomgewicht des in der
Flamme enthaltenen (Alkali-)Metalles seDh Später, als man
erkannt hatte, daß die negativen Träger freie Elektronen seien,
ist dieser Schluß von Herrn AlARX mit Recht auf die Wanderungs-
geschwindigkeit der freien Elektronen bezogen worden^, und dies
Resultat ist auch durch Herrn AloREAu bei anderer Aleßweise der
Wanderungsgeschwindigkeit bestätigt worden^. Mit Recht hebt
auch Herr MARX (1. c. 1903) die außerordentliche Merkwürdigkeit
so Die in den Teilen I und II (mit Annahme der Gültigkeit des Schwer-
punktprinzips) rechnerisch verfolgte Reflexion ergibt allseitig gleichförmige
Zerstreuung, indem jede Bahnrichtung des reflektierten Elektrons (relativ
zum Schwerpunkt des reflektierenden Moleküls) gleich wahrscheinlich ist.
4° Über den Einfluß der Diffusion auf Absorptionsmessungen siehe
Heidelb. Akad. 1914 A 13, S. 6 u. ff.
E. MARX, Ann. d. Phys. 2, S. 831 u. ff., 1900.
43 E. MARX, Deutsche Physikalische Gesellschaft 5, S. 450 u. ff.
43 MoREAu, Journal de Phys. 1903, S. 558.
 
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