40 (A.17)
P. Lenard:
etwa darauf zurückzuführen wäre, daß zwar die Emissivitäts-
konstante q proportional dem Atomgewicht, p aber bei diesem
Metall klein ist, wie es die Diffusionsbeobachtungen angeben
(s. das Folgende). Es würde dies bedeuten, daß in Gl. 6 zwar in
erster Annäherung <p = 1 gesetzt werden kann, d. h. daß nicht nur
freie, sondern auch angelagerte neutrale Metallatome beim Zu-
sammenstoß mit Ihresgleichen Elektronen befreiten, daß aber
dieser Prozeß bei angelagerten Metallatomen doch in geringerem
Maße (mit verkleinerter Emissivitätskonstante) wirksam ist, als
bei freien Atomen^.
Diffusion der Metalldämpfe. Alan sieht aus den Werten
von ß, daß der positiv geladene Zustand bei den leichteren Aletall-
atomen in der Flamme verhältnismäßig selten ist, was übrigens
schon 1905 (1. c.) hervorgehoben wurde. So ist z. B. bei Li in der
angegebenen Konzentration nur ca. 6 pc. der gleichzeitig vor-
handenen Atome positiv geladen, der Rest, 94 pc. elektrisch neu-
tral, und dementsprechend ist auch jedes einzelne Li-Atom in
der Flamme fast so gut wie dauernd neutral. Um über den mitt-
leren Zustand der Atetallatome in der Flamme — welcher also,
roh gesprochen, der neutrale ist — Näheres zu erfahren, haben wir
Diffusionsversuche angestellt. Der Diffusionskoeffizient D der
Aletalldämpfe in der Flamme kann geschrieben werden
15)
wo b = Al^/M und Dg der Diffusionskoeffizient der Flammen-
moleküle ist und wo der Radius r^ und die Alasse AI^ für den
mittleren Zustand der Atome gelten. Alan kann also aus gemesse-
nen Werten von D Schlüsse auf r^ und Al^ ziehen. Die Atessungen
wurden von Herrn WEiss nach der von Herrn A. BECKER ent-
wickelten Alethode^o durchgeführt, und es sind im folgenden
einige der bisher gewonnenen Werte mit den unter verschiedenen
Annahmen über den Zustand der Aletallatome nach Gl. 15 be-
rechneten Werten von D zusammengestelltW
cs Vgl. über p = 1 S. 13 und 27.
7° A. BECKER, Heidelb. Akad. 1911, A 7.
7i Es ist zu bemerken, daß die Diffusionsbeobachtungen keine deut-
liche Abhängigkeit des Diffusionskoeffizienten D von der Konzentration n
zu erkennen gaben, obgleich sehr verschiedene Konzentrationen benutzt wur-
den. Dies ist aber nicht zu verwundern, da die Zahl der Metallatome n
doch stets sehr klein blieb gegenüber der Zahl der Flammenmoleküle N.
P. Lenard:
etwa darauf zurückzuführen wäre, daß zwar die Emissivitäts-
konstante q proportional dem Atomgewicht, p aber bei diesem
Metall klein ist, wie es die Diffusionsbeobachtungen angeben
(s. das Folgende). Es würde dies bedeuten, daß in Gl. 6 zwar in
erster Annäherung <p = 1 gesetzt werden kann, d. h. daß nicht nur
freie, sondern auch angelagerte neutrale Metallatome beim Zu-
sammenstoß mit Ihresgleichen Elektronen befreiten, daß aber
dieser Prozeß bei angelagerten Metallatomen doch in geringerem
Maße (mit verkleinerter Emissivitätskonstante) wirksam ist, als
bei freien Atomen^.
Diffusion der Metalldämpfe. Alan sieht aus den Werten
von ß, daß der positiv geladene Zustand bei den leichteren Aletall-
atomen in der Flamme verhältnismäßig selten ist, was übrigens
schon 1905 (1. c.) hervorgehoben wurde. So ist z. B. bei Li in der
angegebenen Konzentration nur ca. 6 pc. der gleichzeitig vor-
handenen Atome positiv geladen, der Rest, 94 pc. elektrisch neu-
tral, und dementsprechend ist auch jedes einzelne Li-Atom in
der Flamme fast so gut wie dauernd neutral. Um über den mitt-
leren Zustand der Atetallatome in der Flamme — welcher also,
roh gesprochen, der neutrale ist — Näheres zu erfahren, haben wir
Diffusionsversuche angestellt. Der Diffusionskoeffizient D der
Aletalldämpfe in der Flamme kann geschrieben werden
15)
wo b = Al^/M und Dg der Diffusionskoeffizient der Flammen-
moleküle ist und wo der Radius r^ und die Alasse AI^ für den
mittleren Zustand der Atome gelten. Alan kann also aus gemesse-
nen Werten von D Schlüsse auf r^ und Al^ ziehen. Die Atessungen
wurden von Herrn WEiss nach der von Herrn A. BECKER ent-
wickelten Alethode^o durchgeführt, und es sind im folgenden
einige der bisher gewonnenen Werte mit den unter verschiedenen
Annahmen über den Zustand der Aletallatome nach Gl. 15 be-
rechneten Werten von D zusammengestelltW
cs Vgl. über p = 1 S. 13 und 27.
7° A. BECKER, Heidelb. Akad. 1911, A 7.
7i Es ist zu bemerken, daß die Diffusionsbeobachtungen keine deut-
liche Abhängigkeit des Diffusionskoeffizienten D von der Konzentration n
zu erkennen gaben, obgleich sehr verschiedene Konzentrationen benutzt wur-
den. Dies ist aber nicht zu verwundern, da die Zahl der Metallatome n
doch stets sehr klein blieb gegenüber der Zahl der Flammenmoleküle N.