46 (A.17)
P. Lenard:
Untersuchungen^ — auf Grund der von Herrn VoiGT entwickelten
Theorie sehr wahrscheinlich gemacht, daß ca. % der in der Flamme
befindlichen Na-Atome an der Absorption des D-Lichtes beteiligt
sind, woraus bei der Gültigkeit des KmcnnoFFSchen Gesetzes
für die Metallflammen^^ folgt, daß ebenso viele Atome auch
gleichzeitig D-emissionsfähig sind, und dies stimmt gut überein
mit der Anzahl der Na-Atome, welche wir nach unseren oben
(S. 44) zusammengestellten Schätzungen als gleichzeitig in freiem
und neutralem Zustande vorhanden fanden, nämlich ca. % der
Gesamtzahl. Die Zahl der positiv geladenen Atome ist dagegen,
verglichen mit Herrn HANSENS Resultat, eine zu geringe, als
daß sie die Lichtemission der Hauptserie ergeben könnten, selbst
wenn man die stark angelagerten positiven Atome mitrechnen
wollte, denn es ergäbe dies nur ca. der Gesamtzahl, statt 1/4.
Es widerspricht daher die Gesamtheit der an Flammen vor-
liegenden Beobachtungen der Annahme, daß die positiv geladenen
Atome die Emissionszentren der Hauptserie seienS?.
Auch Untersuchungen an reinen (nur mit Ng verdünnten)
ss J. GEEST, Dissertat. Amsterdam 1904, HALLO, Dissertat. Amsterdam
1902; vg'l. P. ZEEMAN, ,,Magnetoopt. Unters/', Leipzig 1914, S. 93 u. f.
33 CH. FERY, Gompt. Rend. 137, 8. 909, 1903; H. KoHN, Ann. d.
Phys. 44, 8. 749, 1914.
37 Herrn STARCKs Schluß aus dem Dopplereffekt der Kanalstrahlen
auf Ladung der Emissionszentren habe ich niemals für bindend ansehen
können. Man kann aus dem Dopplereffekt zunächst nur auf die Geschwindig-
keit der Kanalstrahlenatome schließen; das Vorhandensein der zugehörigen
Ladung ist dann wohl unzweifelhaft für die Zeitdauer, während welcher die
Atome ihre Geschwindigkeit im Felde gewinnen, keineswegs aber für
die Zeit, zu welcher sie emittier en; denn zu dieser Zeit können sie ihre Ladung
bereits wieder verloren haben, ihre Geschwindigkeit aber doch noch besitzen.
Erst eingehendere Kenntnis über die Häufigkeit der Umladungen der Kanal-
strahlenatome, als man sie gegenwärtig besitzt, könnten zeigen, inwieweit
der Schluß auf eine während der Emission noch vorhandene Ladung zulässig
ist. Ich glaube, daß man umgekehrt beim Studium dieser Umladungen
einen Vorteil gewinnen wird, wenn man davon ausgeht, die Emission der
Hauptserie (vgl. Note 81) als Zeichen neutralen Zustandes, die der Neben-
serien als Zeichen positiven Zustandes der Atome zu nehmen.
Es sei bemerkt, daß die Untersuchungen der Herren GEHRCKE und
REicHENHEm an Anodenstrahlen (nach deren magnetischer Ablenkbarkeit)
fast dauernd positiv geladene Metallatome zeigen, welche dennoch die Haupt-
serie emittieren. Es steht aber, soviel ich sehe, nichts der Annahme ent-
gegen, daß die Lichtemission der einzelnen Atome in diesen Strahlen eben
erst (wie bei den Phosphoren) bei der Rückkehr des verlorenen Elektrons,
also doch bereits im neutralisierten Zustande stattfinde.
P. Lenard:
Untersuchungen^ — auf Grund der von Herrn VoiGT entwickelten
Theorie sehr wahrscheinlich gemacht, daß ca. % der in der Flamme
befindlichen Na-Atome an der Absorption des D-Lichtes beteiligt
sind, woraus bei der Gültigkeit des KmcnnoFFSchen Gesetzes
für die Metallflammen^^ folgt, daß ebenso viele Atome auch
gleichzeitig D-emissionsfähig sind, und dies stimmt gut überein
mit der Anzahl der Na-Atome, welche wir nach unseren oben
(S. 44) zusammengestellten Schätzungen als gleichzeitig in freiem
und neutralem Zustande vorhanden fanden, nämlich ca. % der
Gesamtzahl. Die Zahl der positiv geladenen Atome ist dagegen,
verglichen mit Herrn HANSENS Resultat, eine zu geringe, als
daß sie die Lichtemission der Hauptserie ergeben könnten, selbst
wenn man die stark angelagerten positiven Atome mitrechnen
wollte, denn es ergäbe dies nur ca. der Gesamtzahl, statt 1/4.
Es widerspricht daher die Gesamtheit der an Flammen vor-
liegenden Beobachtungen der Annahme, daß die positiv geladenen
Atome die Emissionszentren der Hauptserie seienS?.
Auch Untersuchungen an reinen (nur mit Ng verdünnten)
ss J. GEEST, Dissertat. Amsterdam 1904, HALLO, Dissertat. Amsterdam
1902; vg'l. P. ZEEMAN, ,,Magnetoopt. Unters/', Leipzig 1914, S. 93 u. f.
33 CH. FERY, Gompt. Rend. 137, 8. 909, 1903; H. KoHN, Ann. d.
Phys. 44, 8. 749, 1914.
37 Herrn STARCKs Schluß aus dem Dopplereffekt der Kanalstrahlen
auf Ladung der Emissionszentren habe ich niemals für bindend ansehen
können. Man kann aus dem Dopplereffekt zunächst nur auf die Geschwindig-
keit der Kanalstrahlenatome schließen; das Vorhandensein der zugehörigen
Ladung ist dann wohl unzweifelhaft für die Zeitdauer, während welcher die
Atome ihre Geschwindigkeit im Felde gewinnen, keineswegs aber für
die Zeit, zu welcher sie emittier en; denn zu dieser Zeit können sie ihre Ladung
bereits wieder verloren haben, ihre Geschwindigkeit aber doch noch besitzen.
Erst eingehendere Kenntnis über die Häufigkeit der Umladungen der Kanal-
strahlenatome, als man sie gegenwärtig besitzt, könnten zeigen, inwieweit
der Schluß auf eine während der Emission noch vorhandene Ladung zulässig
ist. Ich glaube, daß man umgekehrt beim Studium dieser Umladungen
einen Vorteil gewinnen wird, wenn man davon ausgeht, die Emission der
Hauptserie (vgl. Note 81) als Zeichen neutralen Zustandes, die der Neben-
serien als Zeichen positiven Zustandes der Atome zu nehmen.
Es sei bemerkt, daß die Untersuchungen der Herren GEHRCKE und
REicHENHEm an Anodenstrahlen (nach deren magnetischer Ablenkbarkeit)
fast dauernd positiv geladene Metallatome zeigen, welche dennoch die Haupt-
serie emittieren. Es steht aber, soviel ich sehe, nichts der Annahme ent-
gegen, daß die Lichtemission der einzelnen Atome in diesen Strahlen eben
erst (wie bei den Phosphoren) bei der Rückkehr des verlorenen Elektrons,
also doch bereits im neutralisierten Zustande stattfinde.