Metadaten

Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 17. Abhandlung): Über Elektronen und Metallatome in Flammen: Bewegungsvorgaenge, Lichtemission — Heidelberg, 1914

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37440#0048
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
48 (A.17)

P. Lenard:

desselben Linienpaares der Alkalien in Intensitätsverhältnissen
vorhanden sind, die nahe kleinen ganzen Zahlen entsprechen.
Da dies nach den Untersuchungen der Herren FücHTBAUER und
ScHELL (1. c.) und FücHTBAUER und HoFMANN^ auch bei der
Absorption der Fall ist, muß man annehmen, daß es sich bei der
Emission dieser verschiedenen Intensitäten nicht um verschiedene
Erregungsarten (d. i. Energiezufuhrarten eines und desselben
in bestimmter Häufigkeit vorhandenen Atomzustandes) handelt,
sondern um verschiedene (in verschiedenen Häufigkeiten vorhan-
dene) Atomzustände, und dasselbe gilt auch für die verschie-
denen Linienpaare derselben Serie. Die den höheren Gliedern der
Serie entsprechenden Atomzustände müssen seltener sein, und
zwar in stark steigendem Maße^. Alle diese verschiedenen Atom-
zustände sind aber, da sie sämtlich der Hauptserie angehören, als
elektrisch neutral anzunehmen; sie müssen sich also in anderer Be-
ziehung als in der Gesamtladung des Atoms voneinander unter-
scheiden. Meine Beobachtungen über die räumliche Verteilung
der Serien in den Flammen des elektrischen Bogens haben gezeigt,
daß sämtliche Glieder derselben Serie, und namentlich auch die
beiden Komponenten (z. B. Di und Dg) desselben Paares, aus
einem und demselben Teile der Bogenflamme emittiert werden
(aus dem Saume der Bogenflamme, während die Nebenserien aus
dem Innern der Flamme emittiert werden)^. Hieraus folgt, daß
92 FücHTBAUER und HoFFMANN, D. Phys. Ges. 15, S. 982, 1913. Vgl.
auch die Untersuchungen von Herrn WooD vermittelst Drehung der Polarisa-
tionsebene und von Herrn D. RoscHDESTWENSKY vermittelst anomaler
Dispersion (Ann. d. Phys. 39, S. 307, 1912).
99 Wenn wir die in der Hauptserie schwingungsfähigen Atome im
Vorhergehenden hach der langwelligsten Linie dieser Serie zählten, bzw.
sogar nur nach der stärkeren Komponente dieser (Doppel-)Linie, so ist dies
demnach zwar nicht genau richtig, aber doch wegen des sehr starken Vor-
wiegens dieser einen Linie soweit genügend, als die gegenwärtigen in diesem
Gebiete noch etwas rohen Versuchsdaten es erfordern.
94 Ann. d. Phys. 11, S. 636,1903. Es ist wohl fast unnötig zu bemerken,
daß die von dem Verfasser eines Handbuchs der Spektroskopie gegen meine
Beobachtungen erhobenen Einwände gänzlich der guten Begründung ent-
behren. Durch wenig geschicktes Photographieren kann man mit Vorsicht
gemachte okulare Beobachtungen nicht widerlegen; kaum ein Objekt ist auch
ungünstiger, um durch Photographie studiert zu werden, als die in steter
Hin- und Herbewegung begriffenen Bogenflammen. Um die Anwendung
der Momentphotographie nötig zu machen, bewegen sie sich nicht schnell
genug, und da es ihnen auch an Lichtstärke nicht fehlt, so wird man — will man
erfahren, wie sie wirklich aussehen —- direkt auf seine Augen sich verlassen
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften