Über Elektronen und Metallatome in Flammen. (A. 17) 55
der Konstanten) bei großen Metallkonzentrationen n dann zu er-
warten, wenn zugleich das Feld F schwach istRc, welches letztere
aber eben im Hauptteile der Flamme bei großen n fast stets von
selber eintritt, auch wenn die angelegte Spannung nicht gering
ist. Die von der Kathode ausgehenden Elektronen gelangen dann
nicht mehr an die Anode, und der Strom muß daher in diesen
Fällen geringer ausfallen, als Gl. 16 berechnen läßt.
2. Es ist jedoch noch ein anderer, in gleichem Sinne und un-
zweifelhaft stark mitwirkender Grund vorhanden für die Abweichun-
gen, welche zwischen Gl. 16 und den bisherigen experimentellen
Resultaten bestehen. Die experimentellen Untersuchungen über
Leitfähigkeit geben nämlich bisher ausnahmslos nur die angelegten
Elektrodenspannungen an und nicht das (nur durch besondere
Messungen ermittelbare) Feld F, welches zwischen den Elektroden
herrscht^. Dieses Feld F, auf welches es in Gl. 16 ankäme,
bleibt jedoch hinter der Elektrodenspannung um so mehr zurück,
je höher die Elektronenkonzentrat jon Q = nß ist, d. h. je höher
der Metallgehalt n und je höher das Atomgewicht des Alkali-
metalls (also ß) ist. Es muß also, wenn das Feld nach der Elek-
trodenspannung berechnet wird, der beobachtende Strom viel
kleiner ausfallen als der berechnete, und zwar in steigendem Maße
bei steigender Metallkonzentration und steigendem Atomgewicht
des Alkalis. Dies erklärt wohl die bereits früher (1. c. Note 23)
hervorgehobene Abweichung, daß bei variiertem Metallgehalt n
und konstanter angelegter Spannung die Ströme bei kleinen n
relativ größer, bei großen n relativ kleiner beobachtet werden, als
Gl. 16 angibt, und zwar besonders bei höherem Atomgewicht^.
3. Eine andere, nicht als scheinbar zu erklärende Abweichung
unserer Gl. 16 von der Wirklichkeit tritt bei großen Metall-
n° Setzt man z. B. n — 10^ und F = 0,1 Volt/cm, so findet man den
wanderungsfähigen Weg der Elektronen bereits unter die Größenordnung
des gewöhnlichen Elektrodenabstandes, 1 cm, gesunken.
m Erst nachdem besseres Versuchsmaterial beigebracht sein wird,
kann Gl. 16 auch zu weitergehender Erforschung der Flammenvorgänge
benutzbar werden.
ns Die früher (1911) geäußerte Vermutung, daß die aus Herrn
MoREAus Versuchen entnommene Abhängigkeit der Wanderungsgeschwindig-
keit w von der Metallkonzentration n die Ursache der Abweichung sei, hat sich
nach der nun vorliegenden Untersuchung dieser Größe w (Teil I u. II und
Abschn. 3 des Vorliegenden) nicht bestätigt. Wir sahen, daß diese Abhängig-
keit gar nicht die wirkliche Wanderungsgeschwindigkeit w, sondern nur die
vermeintliche Wanderungsgeschwindigkeit ,,w" betrifft.
der Konstanten) bei großen Metallkonzentrationen n dann zu er-
warten, wenn zugleich das Feld F schwach istRc, welches letztere
aber eben im Hauptteile der Flamme bei großen n fast stets von
selber eintritt, auch wenn die angelegte Spannung nicht gering
ist. Die von der Kathode ausgehenden Elektronen gelangen dann
nicht mehr an die Anode, und der Strom muß daher in diesen
Fällen geringer ausfallen, als Gl. 16 berechnen läßt.
2. Es ist jedoch noch ein anderer, in gleichem Sinne und un-
zweifelhaft stark mitwirkender Grund vorhanden für die Abweichun-
gen, welche zwischen Gl. 16 und den bisherigen experimentellen
Resultaten bestehen. Die experimentellen Untersuchungen über
Leitfähigkeit geben nämlich bisher ausnahmslos nur die angelegten
Elektrodenspannungen an und nicht das (nur durch besondere
Messungen ermittelbare) Feld F, welches zwischen den Elektroden
herrscht^. Dieses Feld F, auf welches es in Gl. 16 ankäme,
bleibt jedoch hinter der Elektrodenspannung um so mehr zurück,
je höher die Elektronenkonzentrat jon Q = nß ist, d. h. je höher
der Metallgehalt n und je höher das Atomgewicht des Alkali-
metalls (also ß) ist. Es muß also, wenn das Feld nach der Elek-
trodenspannung berechnet wird, der beobachtende Strom viel
kleiner ausfallen als der berechnete, und zwar in steigendem Maße
bei steigender Metallkonzentration und steigendem Atomgewicht
des Alkalis. Dies erklärt wohl die bereits früher (1. c. Note 23)
hervorgehobene Abweichung, daß bei variiertem Metallgehalt n
und konstanter angelegter Spannung die Ströme bei kleinen n
relativ größer, bei großen n relativ kleiner beobachtet werden, als
Gl. 16 angibt, und zwar besonders bei höherem Atomgewicht^.
3. Eine andere, nicht als scheinbar zu erklärende Abweichung
unserer Gl. 16 von der Wirklichkeit tritt bei großen Metall-
n° Setzt man z. B. n — 10^ und F = 0,1 Volt/cm, so findet man den
wanderungsfähigen Weg der Elektronen bereits unter die Größenordnung
des gewöhnlichen Elektrodenabstandes, 1 cm, gesunken.
m Erst nachdem besseres Versuchsmaterial beigebracht sein wird,
kann Gl. 16 auch zu weitergehender Erforschung der Flammenvorgänge
benutzbar werden.
ns Die früher (1911) geäußerte Vermutung, daß die aus Herrn
MoREAus Versuchen entnommene Abhängigkeit der Wanderungsgeschwindig-
keit w von der Metallkonzentration n die Ursache der Abweichung sei, hat sich
nach der nun vorliegenden Untersuchung dieser Größe w (Teil I u. II und
Abschn. 3 des Vorliegenden) nicht bestätigt. Wir sahen, daß diese Abhängig-
keit gar nicht die wirkliche Wanderungsgeschwindigkeit w, sondern nur die
vermeintliche Wanderungsgeschwindigkeit ,,w" betrifft.