Metadaten

Trautz, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 4. Abhandlung): Die langsame Verbrennung des Jodwasserstoffgases, 1 — Heidelberg, 1914

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37412#0005
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Die langsame Verbrennung des Jodwasserstoffgases I. (A. 4) 5
eine gründliche Durchmischung von Anfang an nötig wurde. Denn
die Reaktion machte sich i. allg. sehr schnell bemerklich.
DieBLEiERSche Gasbürette, in durchrührbarem Wassermantel
mit Thermometer faßte 250 ccm und ihr Inhalt ließ sich auf 0,02 ccm
ablesen. Sperrflüssigkeit war Quecksilber.
Das Quecksilbermanometer mit Spiegelskale und konstantem
Nullpunkt ließ noch 0,1 mm ablesen.
Die verbindenden Leitungen, Kapillaren von 1 mm Durch-
messer im Lichten, waren an die Wasserluftpumpe angeschlossen.
Sie mußten nach jedem Versuch gereinigt werden, ebenso, wie die
Hähne, die mit Messingfedern auf konstantem Druck gehalten
wurden.
Das Barometer war von der gleichen Genauigkeit, wie das Mano-
meter. Sein Instrumentfehler war unmeßbar klein.
Die Thermometer waren gelagerte Normalthermometer.
Versuchsverlauf. Sobald Konstanz des Thermostaten er-
reichtwar, wurde das Reaktionsgefäß ausgepumpt und aus dem ange-
schlossenen H J-Entwicklungsapparat Jodwasserstoffgas eingelassen.
Dies wurde 5 bis 6 mal wiederholt, so daß sich dann praktisch reines
Gas im Reaktionsgefäß befand. Aus seinem Druck und seiner
Temperatur berechnet sich nach pv=nRT seine Konzentration.
Bei der Druckmessung mußte das Manometer mit Luft gefüllt
sein, weil Jodwasserstoff den Meniskus angreift. Pumpt man sehr
langsam gleichzeitig an dem luftgefüllten Manometer und dem
mit ihm kommunizierenden Reaktionsgefäß, so findet keine Über-
führung aus dem einen ins andere statt. Luft oder Sauerstoff
wurde in der BLEiERbürette bei Atmosphärendruck abgemessen.
Dieser und die Manteltemperatur wurden bestimmt. Dann wurde
das Gas in der Bürette durch Heben der Niveaubirne möglichst
stark zusammengepreßt, um ein schnelles Einströmen und somit
tunlichst scharfen Versuchsbeginn zu ermöglichen. Bei geschlosse-
nem Manometer wurde dann zu bestimmter Zeit der Inhalt der
Bürette größtenteils eingepreßt, der Rest bei vorsichtig unter
dauerndem Nivellieren geöffnetem Manometer. Von da ab wurden
regelmäßig die zusammengehörigen Werte von Zeit, Druck, Tempe-
ratur und Barometerstand abgelesen und dabei die Temperatur
der beiden Quecksilbersäulen ebenfalls gemessen.
Zur Berechnung der Versuche war es noch nötig, den Inhalt des
Reaktionsgefäßes zu kennen, der durch Auswägen mit Wasser
bestimmt wurde. Ferner seine innere Oberfläche, die schätzungs-
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften