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Lieske, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1912, 6. Abhandlung): Untersuchungen über die Physiologie denitrifizierender Schwefelbakterien — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.37620#0009
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Untersuchungen über die Physiologie denitrifizierender Schwefelbakterien. (B. 6) 9

dos Organismus rasch' abnimmt. Die Platten müssen oft mit
Material aus Flüssigkeitskulturen neu geimpft werden.
Die beschriebenen Versuche wurden ausgeführt in Erlen-
meyerkolben, die mit Nährlösung gefüllt und durch einen
Gunnnislopfen mit abwärts gebogener Glasröhre verschlossen
waren. Für quantitative Bestimmungen wurde anstatt des ge-
wöhnlichen Glasrohres eine Kapillare verwendet, um* die hei
beginnender Gasentwicklung entstehenden Verluste an Nähr-
lösung möglichst gering zu machen. Der Inhalt der Kapillare
wurde möglichst genau berechnet und bei der Gewichtsbestim-
mung berücksichtigt.
Die Nährlösung enthielt meist 0,1 o/o Natriumbikarbonat. Beim
Sterilisieren zersetzt sich nun ein Teil dieses Salzes, wobei
Natriumsesquikarbonat und Kohlensäure entstehen. Auf das
Wachstum der Bakterien hat diese Zersetzung aber keinen Einfluß.
Es empfiehlt sich, die Glasröhre vor dem Sterilisieren nicht
mit Nährlösung zu füllen und den Gummistopfen nur leicht auf-
zusetzen. Das Impfen geschieht in der üblichen Weise mit einer
Platinnadel. Nach dem Impfen wird der Gummistopfen tiefer
in den Kolbenhals eingedrückt, die Glasröhre füllt sich hier-
durch mit Nährlösung, jedoch muß man darauf achten, daß am
unteren- Ende derselben noch eine größere Luftblase erhalten
bleibt. Da die Röhre hier in Quecksilber oder Sublimatwasser
getaucht wird, könnten sonst giftige Substanzen oder auch fremde
Bakterien in den Kolben eindringen. Nach einiger Übung gelingt
es leicht, die Kulturen auf die beschriebene Weise steril anzu-
setzen. Die meisten Versuchskulturen wurden nach Beendigung
des Versuches durch Ausgießen in Fleischextrakt-Gelatine auf
fremde Organismen untersucht. Es zeigte sich, daß eine In-
fektion nur in verhältnismäßig wenig Fällen eingetreten war.
Wichtig für die Kulturen ist, daß man dafür sorgt, daß
von der beim Sterilisieren aus der Nährlösung ausgetriebenen
Luft möglichst wenig wieder absorbiert wird. Die Kolben
müssen also sofort nach dem Erkalten geimpft und ver-
schlossen werden.

Die Konzentration der Nährsalze.
Als wichtigste Stoffe in der angegebenen Nährlösung kommen
für die Untersuchungen das Natriumthiosulfat, Kaliumnitrat und
 
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