26 (B. 6)
Rudolf Lieske:
küsten und andere Orte sind so arm an Sauerstoff, daß eine Oxy-
dation des Schwefelwasserstoffes durch Luftsauerstoff ausge-
schlossen ist, und doch finden wir an solchen Orten stets große
Mengen von Bakterien. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß
ein großer Teil derselben einen ähnlichen Stoffwechsel hat, wie
die beschriebene Art-
Ganz sicher ist, daß von den streng .aeroben Schwefelbakterien
zu den denitrifizierenden alle denkbaren Übergänge vorhanden
sind. In den Eingangs erwähnten Rohkulturen waren über-
einander mehrere Zonen von Schwefelbakterien, ihrem Sauer-
stoffbedürfnis entsprechend, angeordnet. Ich hatte es zu meiner
Aufgabe gemacht, den extremsten Fall herauszugreifen, cl. h. die
Bakterien zu untersuchen, die das geringste Sauerstoffbedürfnis
besitzen.
Die Untersuchungen wurden mit einer Art durchgeführt.
Es gibt sicher eine große Anzahl von Arten, die einen ähnlichen,
vielleicht in den Einzelheiten etwas abweichenden Stoffwechsel
besitzen, und es ist daher erwünscht, daß durch neue Unter-
suchungen unsere Kenntnis über diese, für den Haushalt der
Natur bedeutungsvolle Gruppe von Bakterien erweitert wird.
Die in vorliegender Arbeit beschriebenen Untersuchungen
wurden anfangs im Botanischen Institut der Universität Leipzig,
später im Botanischen Institut der Universität Freiburg i. B.
ausgeführt.
Zusammenstellung der Hauptresultate.
Der untersuchte Organismus ist ein kleines, dünnes Kurz-
stäbchen von ungefähr 1 ja Länge. Sporenbildung konnte nicht
beobachtet werden.
Die Herstellung von Reinkulturen gelang durch Ausstreichen
auf Platten, die mit gewässertem Agar hergestellt waren, aber
nur bei geringem Sauerstoffdruck.
Direktes Sonnenlicht wirkt hemmend auf die Entwicklung,
tötet aber die Bakterien nicht ab. Die günstigste Temperatur für
das Wachstum liegt ungefähr bei 30°.
Bei vollem Sauerstoffdruck der Atmosphäre tritt kein Wachs-
tum ein. Geringe Mengen von Sauerstoff unterdrücken die Ent-
wicklung nicht. Bei vollständigem Fehlen von Sauerstoff ist ein
gutes Wachstum zu beobachten.
Rudolf Lieske:
küsten und andere Orte sind so arm an Sauerstoff, daß eine Oxy-
dation des Schwefelwasserstoffes durch Luftsauerstoff ausge-
schlossen ist, und doch finden wir an solchen Orten stets große
Mengen von Bakterien. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß
ein großer Teil derselben einen ähnlichen Stoffwechsel hat, wie
die beschriebene Art-
Ganz sicher ist, daß von den streng .aeroben Schwefelbakterien
zu den denitrifizierenden alle denkbaren Übergänge vorhanden
sind. In den Eingangs erwähnten Rohkulturen waren über-
einander mehrere Zonen von Schwefelbakterien, ihrem Sauer-
stoffbedürfnis entsprechend, angeordnet. Ich hatte es zu meiner
Aufgabe gemacht, den extremsten Fall herauszugreifen, cl. h. die
Bakterien zu untersuchen, die das geringste Sauerstoffbedürfnis
besitzen.
Die Untersuchungen wurden mit einer Art durchgeführt.
Es gibt sicher eine große Anzahl von Arten, die einen ähnlichen,
vielleicht in den Einzelheiten etwas abweichenden Stoffwechsel
besitzen, und es ist daher erwünscht, daß durch neue Unter-
suchungen unsere Kenntnis über diese, für den Haushalt der
Natur bedeutungsvolle Gruppe von Bakterien erweitert wird.
Die in vorliegender Arbeit beschriebenen Untersuchungen
wurden anfangs im Botanischen Institut der Universität Leipzig,
später im Botanischen Institut der Universität Freiburg i. B.
ausgeführt.
Zusammenstellung der Hauptresultate.
Der untersuchte Organismus ist ein kleines, dünnes Kurz-
stäbchen von ungefähr 1 ja Länge. Sporenbildung konnte nicht
beobachtet werden.
Die Herstellung von Reinkulturen gelang durch Ausstreichen
auf Platten, die mit gewässertem Agar hergestellt waren, aber
nur bei geringem Sauerstoffdruck.
Direktes Sonnenlicht wirkt hemmend auf die Entwicklung,
tötet aber die Bakterien nicht ab. Die günstigste Temperatur für
das Wachstum liegt ungefähr bei 30°.
Bei vollem Sauerstoffdruck der Atmosphäre tritt kein Wachs-
tum ein. Geringe Mengen von Sauerstoff unterdrücken die Ent-
wicklung nicht. Bei vollständigem Fehlen von Sauerstoff ist ein
gutes Wachstum zu beobachten.