Metadaten

Lieske, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1912, 6. Abhandlung): Untersuchungen über die Physiologie denitrifizierender Schwefelbakterien — Heidelberg, 1912

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37620#0010
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
10 (B. 6)

Rudolf Lieske:

Natriumbikarbonat in Betracht, Eine genaue Feststellung der
vorteilhaftesten Konzentration dieser Salze erschien daher er-
wünscht.
Ein merkliches Wachstum trat ein hei einer Konzentration
von 0,01 o/o Natriumthiosulfat. Von 0,1—1 o/0 war die Entwick-
lung ungefähr gleich gut. Bei 5 o/o hörte das Wachstum auf.
Bei‘Kalisalpeter trat ebenfalls bei einer Konzentration von
0,1 1 o/o ein gutes Wachstum ein. Die Entwicklung begann
schwach bei 0,001 o/o und hörte bei 2o/0 auf.
Die Konzentration des Natriumbikarbonates durfte nicht mehr
als 0,2 o/o betragen. Bei stärkerer Konzentration unterblieb das
Wachstum.
Als bemerkenswerte Tatsache ist hervorzuheben, daß das
Nitrat nicht durch Nitrit ersetzt werden konnte. Viele denitri-
fizierende Bakterien reduzieren bekanntlich Nitrit leichter als
Nitrat.

Der Einfluß von Licht und Temperatur.
Der Einfluß von Licht und Temperatur auf das Wachstum
der Bakterien wurde näher untersucht. Für diese und ändere
Untersuchungen mußte ein bestimmtes Maß für das Wachstum
der Bakterien angewendet werden. Es wurde hierfür eine be-
stimmte Menge Gas angenommen, das durch das Bakterien-
wachstum in der Nährlösung entstanden war. Obwohl annähernd
gleich große Kulturgefäße verwendet wurden und immer eine
möglichst gleiche Impfmenge angestrebt wurde, macht diese Art
der Schätzung der Wachstumsintensität natürlich keinen Anspruch
auf Genauigkeit. Da es sich aber immer nur um Vergleichswerte
handelt, schien mir diese Methode doch geeignet, selbstverständ-
lich nur bei Kulturen mit gleicher Zusammensetzung der Nähr-
lösung.
Kulturen, die vom Zeitpunkt des Impfens an eine gleiche
Menge Gas entwickelt haben, bezeichne ich also im folgenden
als gleich gut gewachsen.
Mehrere Kulturen wurden an ein Fenster ins volle Licht hei
zeitweiliger direkter Sonnenbestrahlung gestellt, mehrere in den-
selben Raum in diffuses Tageslicht und einige unter einen Dunkel-
zylinder, und zwar so, daß wesentliche Temperaturdifferenzen
nicht vorhanden waren. Die Kulturen im diffusen Licht und
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften