Zur Entwickelungs-Physiologie der Farnprothallien.
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Das Licht übt seinen Einfluß auch auf die Bildung der Ge-
schlechtsorgane aus. Man kann bei verschiedenen Farnen diese
Bildung in schwachem Lichte völlig unterdrücken und das an und
für sich kurzlebige Prothallium längere Zeit (ein Jahr und darüber)
lebend aber steril erhalten (KLEBS 1893, S.652). Dabei wurde
von mir beobachtet, daß bei etwas stärkerem Licht nur Antheridien,
bei noch intensiverem Archegonien entstehen (Mitteilung bei
BLAKESLEE 1900, S. 161). Bei einer mittleren Intensität ent-
wickeln sich die männlichen und weiblichen Organe am üppigsten;
nach HEin (1896, S. 354) erfolgt dies, wenn das Tageslicht in
seiner Intensität um 20—25% geschwächt wird. LiFE (1907, S. 121)
fand ebenfalls, daß schwaches Licht bei manchen Arten die Bil-
dung der Archegonien unterdrückt und die der Antheridien be-
günstigt. Im Sonnenlicht dagegen wird die Archegonienbildung
unterdrückt, während die Antheridienbildung noch stattfinden kann,
allerdings nur in beschränktem Maße (PERRiN 1908, S. 435). In
seltenen Fällen kann die Antheridienbildung im Dunkeln an eben
gekeimten Sporen vor sich gehen, wie es BoRomN (1868, S. 539)
für ALo^nrn^ crNpiM, BooDLE (1908, S. 241) für Loden-Arten
nachweisen konnte. Dagegen kann Gern^op^erN, das im Dunkeln
keimt und wächst, ohne Licht keine Geschlechtsorgane bilden
(NAGAi 1914, S. 289).
Auf die viel besprochene Frage, welche Bedeutung der spektra-
len Zusammensetzung des Lichtes für die Prothalliumbildung zu-
kommt, soll erst in der zweiten Abhandlung eingegangen werden.
Die bisherigen Untersuchungen lehren, daß die verschiedenen
Entwickelungszustände der Farnprothallien vom Licht in ver-
schiedenem Grade beeinflußt werden. Aber das Licht wirkt nie-
mals allein, sondern zusammen mit den anderen notwendigen
Lebensfaktoren wie Temperatur, Feuchtigkeit, Nährsalze usw.
Gerade durch Untersuchungen von PRANTL (1881) ist die Bedeu-
tung der N-haltigen Salze für die Archegonienbildung erkannt
worden. REED (1907), NAGAi (1914) haben das gleiche Problem
untersucht. Für die genauen Analysen der Vorgänge müssen die
Wirkungen der einzelnen Faktoren möglichst getrennt untersucht
werden. Ich gehe in dem ersten Teil der Arbeit von einem Nähr-
substrat konstanter Zusammensetzung aus. Ich benutzte
einen gut filtrierten Agar, dem 0.1% Knopsche Nährsalzlösung
zugesetzt war. Die Änderung der chemischen Zusammensetzung
der Nährsalze wird in dem dritten Teil ausführlich untersucht
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Das Licht übt seinen Einfluß auch auf die Bildung der Ge-
schlechtsorgane aus. Man kann bei verschiedenen Farnen diese
Bildung in schwachem Lichte völlig unterdrücken und das an und
für sich kurzlebige Prothallium längere Zeit (ein Jahr und darüber)
lebend aber steril erhalten (KLEBS 1893, S.652). Dabei wurde
von mir beobachtet, daß bei etwas stärkerem Licht nur Antheridien,
bei noch intensiverem Archegonien entstehen (Mitteilung bei
BLAKESLEE 1900, S. 161). Bei einer mittleren Intensität ent-
wickeln sich die männlichen und weiblichen Organe am üppigsten;
nach HEin (1896, S. 354) erfolgt dies, wenn das Tageslicht in
seiner Intensität um 20—25% geschwächt wird. LiFE (1907, S. 121)
fand ebenfalls, daß schwaches Licht bei manchen Arten die Bil-
dung der Archegonien unterdrückt und die der Antheridien be-
günstigt. Im Sonnenlicht dagegen wird die Archegonienbildung
unterdrückt, während die Antheridienbildung noch stattfinden kann,
allerdings nur in beschränktem Maße (PERRiN 1908, S. 435). In
seltenen Fällen kann die Antheridienbildung im Dunkeln an eben
gekeimten Sporen vor sich gehen, wie es BoRomN (1868, S. 539)
für ALo^nrn^ crNpiM, BooDLE (1908, S. 241) für Loden-Arten
nachweisen konnte. Dagegen kann Gern^op^erN, das im Dunkeln
keimt und wächst, ohne Licht keine Geschlechtsorgane bilden
(NAGAi 1914, S. 289).
Auf die viel besprochene Frage, welche Bedeutung der spektra-
len Zusammensetzung des Lichtes für die Prothalliumbildung zu-
kommt, soll erst in der zweiten Abhandlung eingegangen werden.
Die bisherigen Untersuchungen lehren, daß die verschiedenen
Entwickelungszustände der Farnprothallien vom Licht in ver-
schiedenem Grade beeinflußt werden. Aber das Licht wirkt nie-
mals allein, sondern zusammen mit den anderen notwendigen
Lebensfaktoren wie Temperatur, Feuchtigkeit, Nährsalze usw.
Gerade durch Untersuchungen von PRANTL (1881) ist die Bedeu-
tung der N-haltigen Salze für die Archegonienbildung erkannt
worden. REED (1907), NAGAi (1914) haben das gleiche Problem
untersucht. Für die genauen Analysen der Vorgänge müssen die
Wirkungen der einzelnen Faktoren möglichst getrennt untersucht
werden. Ich gehe in dem ersten Teil der Arbeit von einem Nähr-
substrat konstanter Zusammensetzung aus. Ich benutzte
einen gut filtrierten Agar, dem 0.1% Knopsche Nährsalzlösung
zugesetzt war. Die Änderung der chemischen Zusammensetzung
der Nährsalze wird in dem dritten Teil ausführlich untersucht