Metadaten

Klebs, Georg; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1916, 4. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Erster Teil — Heidelberg, 1916

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34599#0018
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
18

G. KLEBs:

der Kulturen noch länger im elektrischen Licht stehen. Die Keim-
fäden wuchsen ununterbrochen wenn auch langsam weiter. Am
4. März (nach zwei Monaten) fanden sich in der Kultur in 200 cm
Entfernung Keimfäden mit einer Länge von 5.2 mm; ich sah ge-
streckte Zellen, die eine Länge von 2.2 mm erreicht hatten.
Aus diesen Untersuchungen an Zkerty hmgi/oh'% unter den
angegebenen Bedingungen folgt der wichtige Satz:
Sämtliche unterscheidbare Vorgänge der Ent-
wickelung bei der Geschlechtsgeneration dieses Farns
sind abhängig von der Quantität eines Faktors, der
Lichtintensität.
Jede der verschiedenen Entwickelungsstufen steht in einem
bestimmten Verhältnis zu der Lichtintensität bei gleicher Licht-
dauer; jede Stufe läßt sich von den anderen trennen. Das gilt von
der Bildung der Archegonien, Antheridien, der Längsteilung —
damit der Prothallien, der sekundären Rhizoiden; nicht ab-
trennen ließ sich die Bildung des primären Rhizoids; die Quer-
teilung ließ sich bei dem einen Teil der Keimfäden aufheben, bei
dem anderen stark reduzieren.
Bei dieser Untersuchung ist aber ein sehr wichtiger Faktor
nicht berücksichtigt worden: die Temperatur, die auf alle Lebens-
vorgänge einwirkt. Das Versuchszimmer wurde im Dezember und
Januar nicht geheizt; nur von Mitte Februar ab wurde wegen einer
Frostzeit ein wenig geheizt. Je ein Thermometer befand sich neben
den Kulturen in 40, 80 und 240 cm Entfernung von der Lampe.
Dreimal täglich, morgens früh, mittags und abends wurden die
Temperaturen abgelesen: ich gebe die Durchschnittswerte.
TABELLE IV.

Durchschnittstemperaturen in 40, 80, 240 cm Entfernung
von der Lampe (1000 Kerzen); C°.

Entfernung
von
der Lampe
in cm
Vom
22. XII.—31
XII.
l.
Vom
1.—31.
1.
l.
Vom
11.—18. 11.
Durch-
schnitts-
Temp.
Min. der
Temp.
Max. der
Temp.
Durch-
schnitts-
Temp.
Min. der
Temp.
-S d,
^E
Durch-
schnitts-
Temp.
A
Max. der
Temp.
40
25.1
24.2
26
25.4
23
27.3
26.4
23.8
29.2
80
20.2
19.6
21
20.5
17.2
22.2
21
19.8
22.2
240
17.6
17.4
18.2
17.6
15.6
19.2
18.7
17.2
20.2
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften