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Klebs, Georg; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1916, 4. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Erster Teil — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34599#0019
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Zur Entwickelungs-Physiologie der Farnprothallien.

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An der gleichen Stelle waren die Schwankungen der Tempera-
turen wenig beträchtlich; dagegen relativ groß in den verschiedenen
Entfernungen von der Lampe. Dabei geben die Zahlen nur die
Lufttemperatur an, nicht die Innentemperatur der Gefäße und der
darin befindlichen Zellen. In der Nähe der Lampe bei 40 cm war
diese Temperatur sicherlich viel höher; ein Thermometer in einem
geschlossenen Gefäß schwankte bei 40 cm um 30" infolge der
Wirkung des kleinen Gewächshauses. In der ersten Versuchsreihe
mit den senkrecht bestrahlten Kulturflächen machte sich daher
auch eine gewisse Schädigung bemerkbar. Wir können diese Kul-
turen bei 40 cm außer acht lassen, da bei 80 cm eine völlig normale
Entwickelung stattfand und hier die Temperaturdifferenzen gegen-
über den entfernter stehenden Kulturen nicht sehr groß waren.
Die genauere Untersuchung (siehe später) über den Einfluß der
Temperatur lehrte, daß sie wie bei zahllosen Lebensvorgängen
die Geschwindigkeit der Entwickelung bestimmt, aber in den
Grenzen von 15—25" keine wesentliche Veränderung in der Art der
Entwickelung herbeiführt, so daß die beobachteten Verände-
rungen in der Tat dem Einfluß des Lichtes zuzuschreiben sind. Für
die genauere Untersuchung nahm ich Lampen von viel geringerer
Lichtstärke.
Versuche mit 10-Kerzen-Osramlampen.
In dem gleichen Raum, in dem die große Lampe brannte,
richtete ich im März 1915, ähnlich wie bei den Experimenten mit
der Buche (KLEBS 1914, S.56), einen besonderen Raum ein, der aus
einem 2 m langen, 50 cm hohen und breiten Gestell bestand, das
nach außen durch schwarze Pappwände und schwarze Tücher
lichtdicht abgeschlossen war. An einem Ende hing eine Osram-
lampe von ca. 10 Kerzen. Die Osramlampe wurde wie in den später
zu erwähnenden Versuchen aus einer Akkumulatorenbatterie mit
Strom versorgt, der 6 Ampere und 65 Volt Spannung hatte. Durch
regelmäßige Ladung der Batterie durch eine Transformator-
maschine wurde die Spannung möglichst auf gleicher Höhe er-
halten. Die Lichtstärke der Osramlampen ändert sich, nimmt all-
mählich ab. Ich kontrollierte die Stärke in den Versuchen im Früh-
jahr und Sommer mit Hilfe eines einfachen Bunsenschen Photo-
meters und einer Hefnerschen Normallampe. Bei diesen Bestim-
mungen half mir häufig Herr Dr. LEiNiNGER; die Bestimmungen

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