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Klebs, Georg; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1916, 4. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Erster Teil — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34599#0046
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46 (B. 4)

G. KLEBs:

Schluß der Wärmestrahlung bei ca. 8200 Kerzen) gelang es erst,
die Längsteilung in der zweiten und dritten Zelle zu erhalten. In
jenem Versuch, in dem eine Kultur im Gewächshaus nur drei
Stunden pro Tag belichtet wurde, verzögerte sich die Längs-
teilung; sie war in der sechsten bis neunten Zelle eingetreten.
Im Sommer 1915 prüfte ich den Einfluß des direkten Sonnen-
lichtes, dessen hemmende Wirkung von mehreren Beobachtern
hervorgehoben wurde. In ihren Versuchen war aber die Wärme-
strahlung nicht ausgeschlossen. Ein Kulturgefäß wurde am
9. Juni auf dem freien Versuchsbalkon unter der Wasserleitung
aufgestellt. Die Sonne fiel auf die Kultur gegen 1 Uhr und bestrahlte
sie bis zum Untergang. Während der Zeit, von 1—7 Uhr, lief das
Wasser über die Kultur. In den Versuchstagen herrschte sonniges
Wetter. Die Keimung erfolgte erst am sechsten Tage, was der
niederen Temperatur des Wassers und auch den relativ kühlen
Nächten zuzuschreiben ist. Nach lOTagen trat normale Prothallien-
bildung ein, ohne daß das Sonnenlicht schädigend gewirkt hätte.
Um den Einfluß verschiedener Intensität des Tageslichtes zu
untersuchen, machte ich eine Versuchsreihe in dem kleinen, nach
Norden gelegenen Dunkelzimmer, in dessen Fenster eine Glas-
scheibe eingelassen war, durch die Licht eintreten konnte. Da das
Licht mir zu intensiv schien, wurde das kleine Fenster von einem
Rahmen bedeckt, in den zwei Lagen weißen Schreibpapieres ge-
spannt waren. Die Versuche begannen am 26. VI., lehrten aber bald,
daß das durchgelassene Licht doch sehr schwach war. Ich nahm
vom 9. VII. ab eine Lage Papier fort. Die Lichtfläche betrug
32x26 cm. Die Temperatur wurde durch ein Maximum-Minimum-
Thermometer gemessen.
Durchschnitts- mittleres mittleres
Temperatur Minimum Maximum
26. VI.—29. VII. 21.3° 20.9" 21.7"
Um nun eine ungefähre Vorstellung von der Lichtintensität
zu erhalten, bestimmte ich viermal am Tage: 9 Uhr morgens,
12% Uhr mittags, 4% Uhr nachmittags und 7 Uhr abends die
Helligkeit mittelst eines Bunsenschen Photometers. Ich gebe die
Durchschnittszahlen für den Zeitraum vom 9. VII. bis 29. VII.
bei dem Fenster mit einer Lage weißen Papiers in 1 m Entfernung:
Durchschnitts- Tages-Durchschnitt absolutes absolutes
Intensität Minimum Maximum Minimum Maximum
6.8 2.6 11.3 0.2 16

Hefner-Kerzen
 
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