Metadaten

Klebs, Georg; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1916, 4. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Erster Teil — Heidelberg, 1916

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34599#0047
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Zur Entwickelungs-Physiologie der Farnprothallien. (B. 4) 47
Die Kulturgläschen wurden in verschiedener Entfernung auf
anderen Gläsern vertikal aufgestellt, die Kulturfläche wurde wie
immer von den Lichtstrahlen senkrecht getroffen.

Entfernungen von
Erste
Erste
der Lichtfläche
Keimung
Prothallienbildung
in cm
in Tagen
in Tagen
10
4
10
15
5
10
20
5
10
25
5
11
30
5
11
35
( Prothallien vorhanden;
[ Tag nicht bestimmt.
40
5
0
50
6
0

Bei der relativ geringen Lichtintensität war die Prothallien-
bildung noch in 35 cm Entfernung aufgetreten, was ungefähr einer
Helligkeit von 55 Kerzen entsprach.
Eine Reihe von Kulturen in Entfernungen von 50—300 cm
stand bereits seit 26. VI. in dem Zimmer; vom 26. VE bis 9. VII.
war die durchschnittliche Lichtintensität nur 4.3 Kerzen; seit
9. VII. bis 29. VII. 6.8. Am 29. VII. wurden an den Kulturen
die gekeimten Sporen gezählt:
bei 50 cm unter 500 Sporen gekeimt 470 = 94%

70 „
„ ^OO
,, 260
= 65%
80 „
,, 400
„ 162
= 40.5%
100 „
,, 600
,, 112
= 18.7%
150 „
„ 700
,, 5
= 0.7%
200 „
,, 700
,, 5
= 0.7%
250 ,,
„ 700
„ o
= 0
300 ,,
„ 700
4
= 0.6%

Das auffallendste Ergebnis war, daß bereits in 100 cm Ent-
fernung (ca. 6.8 Kerzen) nach mindestens 20 Tagen die Sporen
mit so geringem Prozentsatz keimten, während bei Gebrauch einer
lOkerzigen Osramlampe selbst in einer Entfernung von 500 cm
(0.4 Kerzen) in 20 Tagen noch 44% gekeimt hatten. Von 150 cm
Entfernung ab wirkte das durch das weiße Papier geschwächte
Tageslicht überhaupt nicht mehr ein, da die wenigen Keimlinge
bei 150, 200 und 300 cm ebensogut im Dunkeln hätten entstehen
können. Es gibt im Tageslicht also eine untere Grenze für
die Keimung. Nun ist es nicht möglich, das Licht der Osramlampe
und das Tageslicht direkt zu vergleichen. Wir können aber bei
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften