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Klebs, Georg; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1916, 4. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Erster Teil — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34599#0050
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50 (B. 4)

G. KLEBs:

Die Zeit der Keimung verzögerte sich im Oktober bis einschließ-
lich Dezember nur um zwei Tage; die Keimung ist, wie wir aus
früheren Versuchen wissen, auch weniger abhängig von der Licht-
intensität als die Prothallienbildung, die im trüben Dezemberlicht
das 2—3 fache der Zeit verlangt als im Mai. In bezug auf die drei
letzten Versuche vom 16. Dezember ist zu erwähnen, daß die
Sporen von der gleichen Pflanze A aus verschiedenen Zeiten des
Jahres stammen: a) vom Mai, b) vom September, c) vom Oktober.
Die im Herbst gereiften Sporen waren augenscheinlich schlechter
ernährt, so daß die Prothallienbildung im Dezemberlicht sehr lang-
sam und unvollständig erfolgte.



Fig. 9. Plerls Zongffoh'a. Sporen auf Agar+ 0.1 Knop; seit 11. III. bei 40° heller Thermo-
stat. 18. III. 35° ebenda. In 40° nicht gekeimt, in 35° erste Keimzelle seitlich eine zweite
abtrennend. Bei A seitliche Zelle klein, 2 Rhizoiden bildend; bei B 2. Zelle gestreckt
quergeteilt, die Endzeile in ein Rhizoid ausgehend. 202mal vergr.

Die Tabelle XVI (S.51) gibt die Resultate der Versuche, in
denen die Kulturen zu verschiedenen Zeiten des Jahres bei kon-
stanten Temperaturen gehalten wurden; ich ordne die Versuche
nach den Temperaturgraden.
Die Zeit der Keimung wird wie in zahllosen anderen Lebens-
vorgängen durch Erhöhung der Temperatur beschleunigt, in dem
Intervall von 20° und 30° mm um das zweifache. Das genaue Opti-
mum liegt wohl zwischen 25 und 30°; es wurde nicht näher bestimmt,
da nicht für die einzelnen Temperaturgrade das Keimprozent fest-
gestellt wurde. Bei Temperatur über 30° verlangsamt sich der
Prozeß, bei 40° liegt etwa die obere Grenze, da nur spärliche
Keimungsanfänge zu beobachten waren.
 
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