Die Erforschung der Energetik der Muskeln beginnt mit einer
glänzenden Untersuchung von HELMHOLTZ über die Wärme-
bildung im Muskel. Sie fällt in die Zeit, in der die Physik unter
Führung des gleichen Forschers auf die Fundamente der allge-
meinen Wärmetheorie gestellt wurde. Verglichen mit den Wir-
kungen, welche die energetische Betrachtungsform in der Physik
hatte, müssen ihre Folgen in der Biologie bescheiden genannt
werden. Dies liegt nicht nur an der größeren Schwierigkeit des
biologischen Gegenstandes, sondern auch daran, daß Sinn und
Wert der energetischen Betrachtungsweise in der Biologie andere
sind. Für ihre Zwecke ist, wie mit Recht gesagt wurde, die Ener-
getik vielfach eine zu allgemeine Form, da sie, das liegt in ihrem
Wesen, von dem besondern Mechanismus, der die Energieverwand-
lung vermittelt, ausdrücklich absieht. Gerade dieser Mechanismus
aber beschäftigt die Biologie.
Allein das besondere energetische Verhalten einer Zelle kann
doch vielfach ihren Mechanismus charakterisieren, wie eine be-
kannte Diskussion zwischen FiCK und ENGELMANN über die Aluskel-
maschine lehrt. Die Energetik ist ein Mittel, den Mechanismus
der Maschine aufzuklären und so will auch die Energetik der
Muskeln verstanden sein. Die rein quantitative Frage: wieviel
Arbeit wird geleistet ?, wieviel Energie verbraucht ?, mit welchem
Nutzeffekt wird gearbeitet ?, ist für sich allein zwar gewiß von
Interesse; sie wird biologisch aber viel bedeutsamer, wenn sie
überleiten kann zu qualitativen Problemen. Welche Energieformen
entstehen auseinander, welchen Zwecken dient die Sparsamkeit
der Maschine, welche Mittel und Vorrichtungen ermöglichen
diese und jene Leistung? Die hervorragend wichtigen Leistungen
des Nervensystems scheinen teilweise mit minimalen Energie-
quanten zu erfolgen. Niemand wird behaupten können, daß es
in Organismen am meisten auf Kraft und Stoff, auf das Quantum
der Leistungen ankomme; viel eher dürfte man von einer Ver-
edlung der Arbeit als demjenigen sprechen, auf welches es ,,an-
1*
glänzenden Untersuchung von HELMHOLTZ über die Wärme-
bildung im Muskel. Sie fällt in die Zeit, in der die Physik unter
Führung des gleichen Forschers auf die Fundamente der allge-
meinen Wärmetheorie gestellt wurde. Verglichen mit den Wir-
kungen, welche die energetische Betrachtungsform in der Physik
hatte, müssen ihre Folgen in der Biologie bescheiden genannt
werden. Dies liegt nicht nur an der größeren Schwierigkeit des
biologischen Gegenstandes, sondern auch daran, daß Sinn und
Wert der energetischen Betrachtungsweise in der Biologie andere
sind. Für ihre Zwecke ist, wie mit Recht gesagt wurde, die Ener-
getik vielfach eine zu allgemeine Form, da sie, das liegt in ihrem
Wesen, von dem besondern Mechanismus, der die Energieverwand-
lung vermittelt, ausdrücklich absieht. Gerade dieser Mechanismus
aber beschäftigt die Biologie.
Allein das besondere energetische Verhalten einer Zelle kann
doch vielfach ihren Mechanismus charakterisieren, wie eine be-
kannte Diskussion zwischen FiCK und ENGELMANN über die Aluskel-
maschine lehrt. Die Energetik ist ein Mittel, den Mechanismus
der Maschine aufzuklären und so will auch die Energetik der
Muskeln verstanden sein. Die rein quantitative Frage: wieviel
Arbeit wird geleistet ?, wieviel Energie verbraucht ?, mit welchem
Nutzeffekt wird gearbeitet ?, ist für sich allein zwar gewiß von
Interesse; sie wird biologisch aber viel bedeutsamer, wenn sie
überleiten kann zu qualitativen Problemen. Welche Energieformen
entstehen auseinander, welchen Zwecken dient die Sparsamkeit
der Maschine, welche Mittel und Vorrichtungen ermöglichen
diese und jene Leistung? Die hervorragend wichtigen Leistungen
des Nervensystems scheinen teilweise mit minimalen Energie-
quanten zu erfolgen. Niemand wird behaupten können, daß es
in Organismen am meisten auf Kraft und Stoff, auf das Quantum
der Leistungen ankomme; viel eher dürfte man von einer Ver-
edlung der Arbeit als demjenigen sprechen, auf welches es ,,an-
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