Über die Energetik der Muskeln. (B. 2) 9
sen ihres Ablaufs entgegenstellten. Daß die hier gefundenen
Regeln auch am Herzmuskel in entsprechender Weise gelten,
hat in systematischer Untersuchung 0. FRANK dargetan. — Als
Analogon wiederum der myothermischen Ergebnisse von IdEi-
DENHAiN und FiCK können die Stoffwechseluntersuchungen am
Herzen gelten. Daß auch der Sauerstoffverbrauch des Herzens
mit den Widerständen gegen seine Kontraktion zunimmt, haben
die ersten genaueren Untersuchungen durch RoHDE^ und den
Verfasser^ alsbald übereinstimmend ergeben. Zwischen Säuger-
herz und Kaltblüterherz hat nur der eine Unterschied sich ge-
zeigt, daß die durch Belastungsänderungen zu bewirkenden Oxy-
dationsänderungen beim Warmblüter erheblich kleiner sind als
beim Kaltblüter. Die bisher gesehenen Unterschiede zwischen
Minimal- und Maximalwert betragen beim Katzenherzen etwa
20%, beim Froschherzen etwa 100%. An der grundsätzlichen
Übereinstimmung vermag dies nichts zu ändern. Man hat sich
wohl früher gefragt, ob das sogenannte Alles- oder Nichts-Gesetz
am Herzen auch für den Energieumsatz der Kontraktion gelte.
Dies ist insofern der Fall, als durch Variation der Reizstärke allein
keine Änderung des Reizerfolges zu erzielen ist. Dagegen ist durch,
veränderte Füllung und Belastung eine starke Variation sowohl
des Gesamtenergieverbrauches als auch der mechanischen Leistung
möglich. Die Frage des Alles- oder Nichts-Gesetzes hat ihr Interesse
überdies dadurch verloren, daß nach den Untersuchungen von
KEiTH LucAS seine Geltung auch für die Einzelfaser des Skelet-
muskels höchst wahrscheinlich geworden ist. Auch die alte Frage,
ob die Herzkontraktion ein kurzer Tetanus ist, kann bei den jetzt
feststehenden weitgehenden Ähnlichkeiten zwischen einfacher
Skeletmuskelzuckung und Herzkontraktion als verneinend ent-
schieden gelten, worauf auch H. STRAUB^ neuerdings hinweist.
Gegenüber dieser wichtigen Grundtatsache der Teilnahme des
Herzstoffwechsels an den Vorgängen der Akkomodation tritt
meines Erachtens die schwierige Frage, nach welchen quantita-
tiven Regeln die mechanische und die chemische Seite des Ge-
schehens Zusammenhängen gegenwärtig an allgemeiner Bedeutung
noch zurück*. Die Ergebnisse der älteren myothermischen Aera
sind von BLix dahin zusammengefaßt worden, daß der Muskel
* Bemerkungen über die schwierige technische Seite dieses Problems
finden sich im Anhang.
sen ihres Ablaufs entgegenstellten. Daß die hier gefundenen
Regeln auch am Herzmuskel in entsprechender Weise gelten,
hat in systematischer Untersuchung 0. FRANK dargetan. — Als
Analogon wiederum der myothermischen Ergebnisse von IdEi-
DENHAiN und FiCK können die Stoffwechseluntersuchungen am
Herzen gelten. Daß auch der Sauerstoffverbrauch des Herzens
mit den Widerständen gegen seine Kontraktion zunimmt, haben
die ersten genaueren Untersuchungen durch RoHDE^ und den
Verfasser^ alsbald übereinstimmend ergeben. Zwischen Säuger-
herz und Kaltblüterherz hat nur der eine Unterschied sich ge-
zeigt, daß die durch Belastungsänderungen zu bewirkenden Oxy-
dationsänderungen beim Warmblüter erheblich kleiner sind als
beim Kaltblüter. Die bisher gesehenen Unterschiede zwischen
Minimal- und Maximalwert betragen beim Katzenherzen etwa
20%, beim Froschherzen etwa 100%. An der grundsätzlichen
Übereinstimmung vermag dies nichts zu ändern. Man hat sich
wohl früher gefragt, ob das sogenannte Alles- oder Nichts-Gesetz
am Herzen auch für den Energieumsatz der Kontraktion gelte.
Dies ist insofern der Fall, als durch Variation der Reizstärke allein
keine Änderung des Reizerfolges zu erzielen ist. Dagegen ist durch,
veränderte Füllung und Belastung eine starke Variation sowohl
des Gesamtenergieverbrauches als auch der mechanischen Leistung
möglich. Die Frage des Alles- oder Nichts-Gesetzes hat ihr Interesse
überdies dadurch verloren, daß nach den Untersuchungen von
KEiTH LucAS seine Geltung auch für die Einzelfaser des Skelet-
muskels höchst wahrscheinlich geworden ist. Auch die alte Frage,
ob die Herzkontraktion ein kurzer Tetanus ist, kann bei den jetzt
feststehenden weitgehenden Ähnlichkeiten zwischen einfacher
Skeletmuskelzuckung und Herzkontraktion als verneinend ent-
schieden gelten, worauf auch H. STRAUB^ neuerdings hinweist.
Gegenüber dieser wichtigen Grundtatsache der Teilnahme des
Herzstoffwechsels an den Vorgängen der Akkomodation tritt
meines Erachtens die schwierige Frage, nach welchen quantita-
tiven Regeln die mechanische und die chemische Seite des Ge-
schehens Zusammenhängen gegenwärtig an allgemeiner Bedeutung
noch zurück*. Die Ergebnisse der älteren myothermischen Aera
sind von BLix dahin zusammengefaßt worden, daß der Muskel
* Bemerkungen über die schwierige technische Seite dieses Problems
finden sich im Anhang.