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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 3. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Zweiter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34626#0004
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4 (B. 3)

G. KLEBs:

später — niemals früher entwickelten, als unter der Einwirkung
der Strahlen geringerer Brechbarkeit. Aus allen diesen Angaben
läßt sich nur entnehmen, daß die blauen Strahlen eine gewisse
hemmende Wirkung auf die Keimung ausüben.
Das Wachstum der Prothallien, die Bildung der Geschlechts-
organe wurde von anderen Forschern untersucht. PRAWTL (1879,
S. 3) wies nur kurz darauf hin, daß im rotgelben Licht (Kalium-
bichromat) das Breitenwachstum der Prothallien unterbleibt wie
in einem geschwächten Licht, daß dagegen im blauen Licht kaum
eine Differenz vom diffusen Licht bemerkbar ist. Eine ausführ-
liche Untersuchung hat HEIM (1896) angestellt und zwar mit jun-
gen im normalen Licht erzogenen Prothallien von
/%po7MCM7%, und Doo&a Hinter
einem braunen Glas, das Rot, Orange, Gelb und etwas Grün durch-
ließ, wuchsen die Prothallien stark in die Länge, kaum in die
Breite; es bildeten sich Antheridien, aber keine Archegonien aus.
Ferner traten vielfach Adventivprothallien auf. Hinter einem
blauen Glas, das Violett, Blau, Dunkelgrün und einen kleinen
Teil von Rot durchbeß, wuchsen die Prothallien in normaler Form
wie im Tageslicht, wenn sie auch länger gestreckt waren; sie zeigten
beiderlei Geschlechtsorgane. Ein Licht, dem durch Aesculin-
oder Chininsulfatlösung die ultravioletten Strahlen entzogen waren,
wirkte wie normales Licht.
Die Resultate von HEIM wurden auch von PERRiN (1908,
S. 435) bestätigt; im blauen Licht normale Prothallien mit beiden
Geschlechtsorganen, im roten Licht walten Antheridien vor. Die
violetten Strahlen begünstigen Ergrünen und Entwickelung. Als
NAGAi (1914, S. 290) mit jungen Prothallien von <27^%rc-
AcMTT?. und 7%%.$ die Versuche im Sommer an einem
Südfenster wiederholte, konnte er sowohl im rotgelben Licht
(Kaliumbichromat) als auch im blauen Licht (Kupferoxydammo-
niak) beide Geschlechtsorgane an den Prothallien beobachten.
Die Ergebnisse der Versuche der genannten Forscher stimmen
darin überein, daß das blaue Licht im allgemeinen wie weißes
wirkt; bezüglich des Einflusses des roten Lichtes widersprechen
sich anscheinend die Angaben. Dabei können Eigenschaften der
verschiedenen Spezies, verschiedene Intensität des Lichtes, ungleiche
Farbfilter und dergl. eine Rolle gespielt haben. Eine gewisse
 
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