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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 3. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Zweiter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34626#0012
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12 (B.3)

G. KLEBs:

licht. Wesentlich ist, daß die relative Durchlässigkeit der ver-
schiedenen Lichtfilter bei gleicher Lichtquelle festgestellt worden
ist und daß die Verhältniszahlen bei den beiden Lichtquellen ver-
glichen werden können. Am auffallendsten ist, daß das Verhält-
nis der Durchlässigkeit für Blau- und Rotglas beim Osramlicht
wie 1 : 3, beim Sonnenlicht wie 1 : 6 ist. Das Blauglas läßt also
im Verhältnis zum Rotglas beim Osramlicht doppelt soviel Energie
durch wie beim Sonnenlicht. Der Unterschied hängt zusammen
mit der verschiedenen spektralen Zusammensetzung der beiden
Lichtquellen entsprechend ihrer verschiedenen Temperatur.
Da eine bolometrische Untersuchung der Energieverteilung
im Licht der Osramlampe mir nicht bekannt ist, beschränke ich
mich auf die Angaben hinzuweisen, die einen spektrophotometri-
schen Vergleich von Osramlicht und Tageslicht gestatten. Wie
bereits an anderer Stelle (1914, S. 59) berufe ich mich dabei auf
die Messungen NicnoLS (1908), der das dem Osramlicht sehr
nahestehende Wolframlicht mit diffusem Tageslicht (demHimmels-
licht) verglichen hat. Setzt man die Intensität beider Licht-
quellen bei k 590 gleich, so ergeben sich folgende Werte für das
Verhältnis bei anderen Wellenlängen:

Wellenlängen in ^
Wolframlicht
Himmelslicht
700
1.59
650
1.278
590
1.
550
0.755
500
0.566
460
0.422
420
0.347

Für die weiteren Betrachtungen und Folgerungen ist wesent-
lich, daß das Verhältnis von Himmelslicht zu Wolframlicht (Osram-
licht) — die Intensität bei k 590 gleichgesetzt — für 700 gg
gleich 0.6, für 500 gg gleich 1.8, für 420 gg gleich 3 ist. Das
Wolfram-resp.Osramlichtist relativ reicher an roten Strah-
len und wesentlich ärmer an blau violetten Strahlen.
Dieser Unterschied bedingt eine verschiedene physiologische Wir-
kung der beiden Lichtquellen, wie sich im weiteren heraus-
stellen wird.
Die Eigenschaften des Lichtes des Quecksilberbogens werden
in einem besonderen Abschnitt besprochen werden.
 
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