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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 3. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Zweiter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34626#0026
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26 (B.3)

G. KLEBs:

Keimprozent

Durchschnittslänge
von 20 Keimfäden

Kd.
Rotfilter und Rauchglas 0.14

85
86

1.21mm
1 mm

Der 2. Versuch war infolge der höheren Temperatur noch
günstiger verlaufen trotz Abnahme der Lichtintensität. In beiden
Versuchen tritt uns die auffallende Erscheinung gegenüber, daß
trotz starker Schwächung des Lichtes durch Rot-
filter + Rauchglas Keimung und Entwickelung der
einzelligen Keimfäden die gleichen Größen auf wies
wie hei der freistehenden Kultur. Die Lichtintensität der
Osramlampe betrug in 300 cm ca. 0.8 Kerzen; das Rauchglas ließ
davon nur 14% durch, das Rotfilter absorbierte davon noch die
Hälfte der Energie. Wir können zwar nicht die photometrisch
bestimmte Helligkeit direkt als Maß des Energiegehaltes benutzen,
immerhin von Infrarot absehend, es hier tun und dann sagen:
die Lichtenergie, die auf die Kultur im roten Licht fiel, betrug
nur etwa 7% derjenigen, die der freistehenden Kultur zufiel. Die
Differenz gibt uns ein gewisses Maß für die hemmende Wirkung
der blauvioletten Strahlen bei der benutzten Lichtstärke.
3. 400 cm Entfernung, Lichtstärke der Lampe 7.5; Durch-
schnittstemperatur 16.8°, Min. 14.5°, Max. 21.1°. Dauer des Ver-
suches 20 Tage, 12. IX.—2. X. 16.

Keimprozent

frei.
Rotfilter und Rauchglas

7.4
35.2

Rei der relativ sehr niederen Temperatur im September war
die Keimung sehr verlangsamt, der Unterschied der beiden Kul-
turen höchst auffällig, da hier das System Rotfilter + Rauchglas
sogar stärker fördernd eingewirkt hatte. Ich dachte an irgend-
welche Zufälligkeiten, die dabei mitgespielt hätten und wieder-
holte den Versuch. Bei allen Versuchen 1916 hatte ich Sporen
meiner Warmbeetpflanze vom 9. IX. 15 benutzt; ich nahm für
die weiteren Versuche frische Sporen der gleichen Pflanze, am
16. IX. 16 gesammelt, und stellte zwei Reihen von Versuchen
gleichzeitig an: a) Sporenkultur, dabei benutzte ich neben Rot-
filter + Rauchglas (0.14) auch noch das Rotglashäuschen; b) vor-
gekeimte Sporen 4 Tage bei Tageslicht und 30°.
 
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