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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 3. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Zweiter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34626#0028
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28 (B. 3)

G. KLEBs:

trotz der günstigen Temperatur die Keimung nur sehr wenig voran-
geschritten, so daß die untere Grenze für die Streckung
nahe war. Wir wissen, daß die Keimanfänge bei einer niedereren
Lichtintensität eintreten können als die Streckung (s. 1916, S. 15).
Die untere Grenze für die Keimung im roten Licht ist nicht weiter
bestimmt worden; sie hegt unter 0.04 Kerzen des Osram-
lichtes.
Die günstige Wirkung des Rauchglases in Verbindung mit dem
Rotfilter bedarf weiterer Versuche, da sie nicht aufgeklärt ist. Ich
muß auf ein näheres Eingehen vorläufig Verzicht leisten und will
nur noch die Frage berühren, ob das Rauchglas für sich allein eine
fördernde Wirkung auf die Keimung ausüben könne. Es wäre
denkbar, weil das Rauchglas als trübes Medium die blauvioletten
Strahlen seitlich zerstreut und die roten Strahlen des durchfallen-
den Lichtes relativ stärker durchläßt (vgl. die Darlegungen bei
STAHL 1909, S. 11). Nur fragt es sich, ob die Sporen von ZkerG
hmgü/cdin empfindlich genug sind, um darauf zu reagieren. Das
scheint aber nicht der Fall zu sein. Ich stellte am 22. X. 16 zwei
Agarkulturen in 400 cm Entfernung von der Osramlampe auf, die
eine frei, die andere hinter einem Rauchglas mit 0.4 Schwächung.
Nach 10 Tagen:
frei Rauchglas 0.4
Keimprozent.16.6 2.6
Die Schwächung durch das Rauchglas hatte nur eine Ein-
schränkung der Keimung herbeigeführt. Ein weiterer Versuch mit
ähnlichem Resultat wird im nächsten Abschnitt behandelt werden.
3. Osramlicht bei Ausschluß der Wärmestrahlung.
Am auffälligsten erschien die Tatsache, daß die Keimlinge von
TkefW selbst bei hoher Lichtstärke (ca. 8000 HK.) im
roten Licht keine Prothallien zu bilden vermochten. Wir werden
später erfahren, daß bei genügender Intensität des Tageslichtes
der Prozeß sehr wohl erfolgen kann. Daher kam mir der Gedanke,
daß die infraroten Strahlen in Verbindung mit den roten die innere
Erwärmung der Zellen zu einseitig steigern, infolgedessen die
Prozesse der Dissimilation, vor allem die Atmung, zu stark die
Konzentration der organischen Stoffe herabsetzen, welche nach
meiner vorläufigen Annahme für die Prothallienbildung nötig ist.
Meine Versuche mit der Ruche (1914, S. 67), ebenso mit Nemper-
cAnnz zeigten zweifellos, daß bei der direkten Eestrahlung mit
 
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