32 (B. 3)
G. KLEBS:
Wachstum ausüben, wiederholte ich den Versuch in einer geeig-
neteren Form.
Eine große vielfach gebrauchte Osramlampe (von ca. 500 H. K.)
wurde in einen großen Blechkasten, der im Dunkelzimmer stand,
eingesenkt und in diesem absolut lichtdicht eingeschlossen. An
einer Seitenwand in der Mitte genau in der Höhe der Lampe war
ein quadratisches Loch eingeschnitten und dieses durch eine Ebonit-
Platte lichtdicht verschlossen. Die Platte von 1 mm Dicke und
20 X 20 cm Fläche war von der Mitte der Lampe 23 cm, vom
Rande 10 cm entfernt. Hinter der Ebonit-Platte wurden die
kleinen Kulturdosen vertikal aufgestellt, wegen des beschränkten
Raumes zum Teil übereinander, durch Plastilin festgehalten.
Zuerst war die Kulturfläche 5 cm von der Ebonit-Platte entfernt.
In gleicher Entfernung befanden sich 2 genau gleiche Thermo-
meter, das eine mit berußter KugeP.
Durchschnittstemperatur vom 28. XI.—6. XII. Unberußt 24° Berußt 28.7°
Unterschied 4.7°
Am 6. XII. rückte ich die Gläschen und die Thermometer
noch etwas näher, 3 cm von der Ebonit-Platte: Durchschnitts-
temperatur des unberußten 30.4, des berüßten 35.2, Unterschied
4.8°. Die infraroten Wärmestrahlen traten jedenfalls in nachweis-
barem Grade hervor.
Zwei Agarkulturen mit Sporen von Tkerzk Ungz'/tdin zeigten
vom 28. XI.—8. XII. keine Spur einer Keimung. Zur Kon-
trolle benutzte ich 2 Agarkulturen mit Sporen von
die im Dunkeln keimen, die Kulturen standen etwas
weiter entfernt (7 cm) und wiesen in wenigen Tagen lebhafte Kei-
mung auf.
Die Sporen von TkerG können (s. 1916, S. 40), wenn
sie einige Tage vorher belichtet werden, im Dunkeln bei 30° ein
wenig wachsen, aber ohne auffallende Streckung und ohne Längs-
teilung. In späteren Versuchen beobachtete ich gelegentlich eine
etwas deutlichere Streckung bei jungen Keimfäden. Ich benutzte
die beschriebene Einrichtung, um die Frage noch einmal zu prüfen.
6 Kulturen auf Agar + 0.1 Knop wurden am 25. XI. gleichzeitig
in einen hellen Thermostaten bei 25° gestellt; vom 28. XI. bis
3. XII. nahm ich jeden Tag eine der Kulturen und brachte sie in
i Die Temperaturen wurden mit Hilfe einer elektrischen Taschenlampe
abgelesen.
G. KLEBS:
Wachstum ausüben, wiederholte ich den Versuch in einer geeig-
neteren Form.
Eine große vielfach gebrauchte Osramlampe (von ca. 500 H. K.)
wurde in einen großen Blechkasten, der im Dunkelzimmer stand,
eingesenkt und in diesem absolut lichtdicht eingeschlossen. An
einer Seitenwand in der Mitte genau in der Höhe der Lampe war
ein quadratisches Loch eingeschnitten und dieses durch eine Ebonit-
Platte lichtdicht verschlossen. Die Platte von 1 mm Dicke und
20 X 20 cm Fläche war von der Mitte der Lampe 23 cm, vom
Rande 10 cm entfernt. Hinter der Ebonit-Platte wurden die
kleinen Kulturdosen vertikal aufgestellt, wegen des beschränkten
Raumes zum Teil übereinander, durch Plastilin festgehalten.
Zuerst war die Kulturfläche 5 cm von der Ebonit-Platte entfernt.
In gleicher Entfernung befanden sich 2 genau gleiche Thermo-
meter, das eine mit berußter KugeP.
Durchschnittstemperatur vom 28. XI.—6. XII. Unberußt 24° Berußt 28.7°
Unterschied 4.7°
Am 6. XII. rückte ich die Gläschen und die Thermometer
noch etwas näher, 3 cm von der Ebonit-Platte: Durchschnitts-
temperatur des unberußten 30.4, des berüßten 35.2, Unterschied
4.8°. Die infraroten Wärmestrahlen traten jedenfalls in nachweis-
barem Grade hervor.
Zwei Agarkulturen mit Sporen von Tkerzk Ungz'/tdin zeigten
vom 28. XI.—8. XII. keine Spur einer Keimung. Zur Kon-
trolle benutzte ich 2 Agarkulturen mit Sporen von
die im Dunkeln keimen, die Kulturen standen etwas
weiter entfernt (7 cm) und wiesen in wenigen Tagen lebhafte Kei-
mung auf.
Die Sporen von TkerG können (s. 1916, S. 40), wenn
sie einige Tage vorher belichtet werden, im Dunkeln bei 30° ein
wenig wachsen, aber ohne auffallende Streckung und ohne Längs-
teilung. In späteren Versuchen beobachtete ich gelegentlich eine
etwas deutlichere Streckung bei jungen Keimfäden. Ich benutzte
die beschriebene Einrichtung, um die Frage noch einmal zu prüfen.
6 Kulturen auf Agar + 0.1 Knop wurden am 25. XI. gleichzeitig
in einen hellen Thermostaten bei 25° gestellt; vom 28. XI. bis
3. XII. nahm ich jeden Tag eine der Kulturen und brachte sie in
i Die Temperaturen wurden mit Hilfe einer elektrischen Taschenlampe
abgelesen.