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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 3. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Zweiter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34626#0065
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Zur Entwickelungs-Physiologie der Farnprothallien (B. 3) 65

mit Kaliumbichromat; 21. III. allgemeine Keimung in Form ge-
streckter Keimfäden.
2. Seit 18. III. 15; nach 10 Tagen Keimprozent = 6.4, nach
23 Tagen = 8.8. Lebhaftere Keimung erfolgte im April und Mai.
Es entwickelten sich im Laufe des Sommers breite herzförmige
Prothallien, am 17. VII. mit Antheridien, später gegen den Herbst
hin Archegonien.
3. Seit 26. III. 15 auf 0.1 Knoplösung; nach 5 Tagen einzelne
Keimungen, nach 16 Tagen 11.6%, später im April-Mai lebhaftere
Keimung, stets schnelle Prothallienbildung.
4. Seit 17. IV. 15; langsame Keimung, nach 35 Tagen 68%,
nach 65 Tagen 69%. Die Prothallien bildeten im Laufe des Som-
mers Antheridien, später Archegonien.
5. Seit 19. VI.; nach 5 Tagen Beginn der Keimung; nach 14
Tagen 85.7% Prothallien.
6. Seit 12. X. 15; bis 7. I. 16 keine Keimung.
Die Keimung unter der blauen Glocke hängt in hohem Grade
von der Lichtmenge des Tageslichtes ab; mit ihrer Zu-
nahme nimmt die Keimung zu, bis sie im Hochsommer relativ
lebhaft wird. Stets erfolgt sie langsamer als im roten Licht und
wird nie ganz allgemein. Die Steigerung der Keimung infolge
höherer Lichtintensität kann nur auf die relative Stärke der
schwächer brechbaren grünen Strahlen zurückgeführt werden. Es
war überhaupt sehr auffällig, daß die Keimung relativ so lebhaft
wurde, da die blaue Lösung die schwächer brechbaren Strahlen
nur in geringem Umfang durchläßt. Wie bei den ersten Versuchen
im Blauglas (s. S. 46) benutzte ich ein gemischtes Sporenmaterial,
das augenscheinlich durch schwaches Grün noch erregt, bezw.
weniger durch Blau-Violett gehemmt wurde. Ich nahm reines
Sporenmaterial meiner Warmbeetpflanze am 8. IX. 15 (s. S. 33)
und wiederholte die Versuche:
1. Seit 12. X. 15 bis 7. I. 16; keine Keimung;
2. Seit 10. III. bis 1. V. 16; unter 1000 Sporen 15 Keimlinge
als Prothallien.
3. Seit 8. V. bis 8. VI. 16; 31.4% Prothallien.
4. Seit 30. V. bis 28. VII. 16; 16% Prothallien.
Auch im Sommer war die Hemmung der Wirkung der blau-
violetten Strahlen sehr auffällig, wenn sie auch etwas geringer

Sitzungsberichted. Heide}b.Akad.,math.-nat. KL B. 1917. 3.Abh.

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