Metadaten

Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 3. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Zweiter Teil — Heidelberg, 1917

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34626#0075
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Zur Entwickelungs-Physiologie der Farnprothaliien. (B. 3) 75

1
Wasser
Allgemeine Keimung
Prothallien
2
Rot
1—2 zeitige Keimfäden
3
Rot-Orange
1—2 ,,
4
Orange-Gelb
ca. 2/3 Keimung
1—1 „
5
Gelb-Grün
ca. 2/3 Keimung
1—1 „
6
Grün
ca. W Keimung
1—1 ,,
7
Grün-Blau
keine Keimung
8
Blau
(1 Spore mit Rhizoid)
9
Violett
10
Kupfersulfat
allgemeine Keimung
Prothallien
11
Fluorescein
,, ,,
2—5 zeitige Keimfäden

Die Versuche bestätigen die Richtigkeit der früher erhaltenen
Resultate. Überall dort, wo die blau-violetten Strahlen allein
herrschen oder stark überwiegen (Nr. 7), erfolgt keine Keimung.
Überall dort, wo Rlau-Violett fehlt (Nr. 2—6, 11) oder, wenn vor-
handen, durch die Intensität der rotgelben Strahlen (Nr. 1, 10)
in seiner Wirkung aufgehoben wird, tritt die Keimung ein. Sie
wird durch Reimischung von Grün verzögert. Auf der anderen
Seite nur dort, wo Rlau-Violett vorhanden ist und zugleich die
Keimung möglich ist (Nr. 1 und 10), erfolgt Prothalliumbildung.
Dort wo es fehlt, entstehen unter den Lichtverhältnissen des
Standortes nur Keimfäden. Rei einigen der Kulturen wurden je
20 Keimlinge gemessen:

\r.
Durchschnitts-Länge
Durchschnitts-Zellenzahl
3
Rot-Orange
2.54 mm
1.4
4
Orange-Gelb
0.19 ,,
2
5
Gelb-Grün
0.68 „
2
6
Grün
1.28 ,,
2.8
7
Fluorescein
2
3.4

Im Licht des Methylorange (ebenso in dem des Neutralrots)
erreichen die Keimfäden die größte Länge bei geringster Zeilen-
zahl — wir haben genau das Verhalten wie beim Rotfilter, Rot-
glas unter ähnlichen Lichtverhältnissen. Sehr auffällig ist der
große Unterschied, den die Kulturen im Orange-Gelb aufweisen.
Spektroskopisch ist der Unterschied von Nr. 4 und 3 sehr gering
(s. vorhin), bolometrisch relativ groß, da die Lösung von Nr. 4
sehr lichtschwach ist und viel weniger Energie durchläßt als Nr. 3.
Dennoch kann dieser Unterschied das Verhalten nicht erklären.
Denn würde man durch Erhöhung der Konzentration der Methyl-
orange-Lösung oder durch weitere Entfernung von der Lichtquelle
ihre Lichtenergie stärker schwächen, so würde nach allen Er-
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften