Die geographische und biologische Gliederung des Rheinstroms. III. (B.l) 67
Als Tieflandstrom zeig-! der Niederrhein ein stetig ab-
nehmendes Gefälle und im Zusammenhang damit eine entsprechend
verlangsamte Strömung, die schließlich nur noch die feinsten Sedi-
mente mitzuführen vermag. So werden die etwas gröberen Ge-
schiebe bereits im Anfangsteil der Strecke abgelagert, weiter ab-
wärts überwiegen Sand und Schlick immer mehr. Das bedingt
ein stetig stärkeres Zurücktreten der an bewegtes Wasser gebun-
denen lithophilen Organismen und ein fortschreitendes Vorherr-
schen derjenigen Pflanzen und Tiere, die ruhigeres Wasser und
einen weichen beweglichen Untergrund lieben. Besonders deutlich
tritt dieser Wandel in der Fischwelt zutage, wo der Leitfisch des
strömenden Mittel- und Oberrheins Barbus barbus am Beginn des
Deltas verschwindet. Auch die übrigen Tierklassen sowie die
Pflanzen bieten entsprechende Beispiele dar.
Als Mündungsstrecke ist der Niederrhein durch die Aus-
bildung eines mächtigen Deltas ausgezeichnet. Dadurch daß der
Bhein sich schon seit dem Diluvium weit oberhalb der Mündung
in drei Arme teilt, von denen der eine nach Norden, die beiden
anderen aber nach Westen ziehen, wächst der Bereich des Stroms
hier gewaltig in die Breite. Alle die zahlreichen Seitenarme, Seen,
Teiche, Sümpfe und Moore, welche die Niederung des Deltas durch-
dringen und dieses Gebiet zu einem der wasserreichsten des
Festlandes machen, sind oder waren doch ursprünglich Gewässer
des Rheins, mit dem sie auch fast alle noch direkt oder indirekt
in Verbindung stehen. Die Gleichförmigkeit der einzelnen pflanz-
lichen und tierischen Formationen in den Niederungsgewässern
dürfte wohl hierauf in erster Linie zurückzuführen sein.
Der Einfluß des Meeres auf die Tier- und Pflanzenwelt
des Mündungsgebietes erstreckt sich sowohl auf die fließenden als
auf die stehenden Gewässer. Den einzelnen Strom armen dringt
die Salzflut in breiten trichterförmigen Aestuarien entgegen und
bewirkt in ihnen eine tägliche Gezeitenbewegung, die sich fluß-
aufwärts in der Waal-Merwede bis Hardingsveld unterhalb Gorin-
chem, in der Lek bis gegen Jaarsveld bei Krimpen bemerkbar
macht. Im Bereich dieser Gezeitenbewegung erlangt zunächst
das Süßwasserplankton noch einmal eine Massenentfaltung wie
sonst nirgends im Rhein. Weitaus herrschend sind hier vor allem
die Diatomeen wie Asterionelia gracillima, Fragilaria crotonensis.
Tabellaria fenestrata var. asterionelloides, dann Melosira granulata
Als Tieflandstrom zeig-! der Niederrhein ein stetig ab-
nehmendes Gefälle und im Zusammenhang damit eine entsprechend
verlangsamte Strömung, die schließlich nur noch die feinsten Sedi-
mente mitzuführen vermag. So werden die etwas gröberen Ge-
schiebe bereits im Anfangsteil der Strecke abgelagert, weiter ab-
wärts überwiegen Sand und Schlick immer mehr. Das bedingt
ein stetig stärkeres Zurücktreten der an bewegtes Wasser gebun-
denen lithophilen Organismen und ein fortschreitendes Vorherr-
schen derjenigen Pflanzen und Tiere, die ruhigeres Wasser und
einen weichen beweglichen Untergrund lieben. Besonders deutlich
tritt dieser Wandel in der Fischwelt zutage, wo der Leitfisch des
strömenden Mittel- und Oberrheins Barbus barbus am Beginn des
Deltas verschwindet. Auch die übrigen Tierklassen sowie die
Pflanzen bieten entsprechende Beispiele dar.
Als Mündungsstrecke ist der Niederrhein durch die Aus-
bildung eines mächtigen Deltas ausgezeichnet. Dadurch daß der
Bhein sich schon seit dem Diluvium weit oberhalb der Mündung
in drei Arme teilt, von denen der eine nach Norden, die beiden
anderen aber nach Westen ziehen, wächst der Bereich des Stroms
hier gewaltig in die Breite. Alle die zahlreichen Seitenarme, Seen,
Teiche, Sümpfe und Moore, welche die Niederung des Deltas durch-
dringen und dieses Gebiet zu einem der wasserreichsten des
Festlandes machen, sind oder waren doch ursprünglich Gewässer
des Rheins, mit dem sie auch fast alle noch direkt oder indirekt
in Verbindung stehen. Die Gleichförmigkeit der einzelnen pflanz-
lichen und tierischen Formationen in den Niederungsgewässern
dürfte wohl hierauf in erster Linie zurückzuführen sein.
Der Einfluß des Meeres auf die Tier- und Pflanzenwelt
des Mündungsgebietes erstreckt sich sowohl auf die fließenden als
auf die stehenden Gewässer. Den einzelnen Strom armen dringt
die Salzflut in breiten trichterförmigen Aestuarien entgegen und
bewirkt in ihnen eine tägliche Gezeitenbewegung, die sich fluß-
aufwärts in der Waal-Merwede bis Hardingsveld unterhalb Gorin-
chem, in der Lek bis gegen Jaarsveld bei Krimpen bemerkbar
macht. Im Bereich dieser Gezeitenbewegung erlangt zunächst
das Süßwasserplankton noch einmal eine Massenentfaltung wie
sonst nirgends im Rhein. Weitaus herrschend sind hier vor allem
die Diatomeen wie Asterionelia gracillima, Fragilaria crotonensis.
Tabellaria fenestrata var. asterionelloides, dann Melosira granulata