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Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph; Schelling, Caroline; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]; Frank, Erich [Bearb.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1912, 1. Abhandlung): Rezensionen über schöne Literatur von Schelling und Caroline in der Neuen Jenaischen Literatur-Zeitung — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.32876#0014
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Erich Frank :

seines Namens unterzeichnet ist und in der Schelling in einer
so außerordentlich lobenden Weise der ersten Beurteilung Erwäh-
nung tut, dah es kaum zu verstehen wäre, wenn sie auch von ihm
herrührte. Aber ein gewisser Verdacht mußte trotz allen diesen
ent.gegenstehenden Gründen so lange an Schelling haften bleiben, als
man nicht mit aller Bestimmtheit die Rezension nachgewiesen hatte,
die Schelling im Frühjahr 1806 der Redaktion eingesenclet haben
rriuß. Indes aus dem uns damals allein vorliegenden gedruckten
Material ließ sich diese Frage nicht entscheiden.* * * * 5) Aber dank einer
glücklichen Fügung ocler vielmehr cler klugen Voraussicht Goethes,
des Gründers und des eigentlichen Feiters cler Literatur-Zeitung —
wenigstens während der ersten Jahre ihres Bestehens —, sind uns
nocli die gerade für die Entscheidung unserer Frage wichtigsten
Stücke des Redaktionsarcliivs erhalten. Denn Goethe hatte in weisem
Vorbedacht künftiger Neugier alle auf die Literatur-Zeitung bezüg-
lichen Akten in gröfater Ordnung verwahren lassen, „denn vielleicht,“
meinte er („Tag- und Jahresliefte“ 1803 Weimarer Ausgabe 35, 154),
„ergötzen sicli unsere Nachkommen an dem Hergang der für uns
wenigstens höchst bedeutenden Begebenheit“. Diese Akten sind
jetzt im Weimarer Goethe- und Schillerarchiv; ein anderes Stück
der Redaktionspapiere befinclet sich in der Jenaischen Universitäts-
bibliothek: es sind das die alten Meßkataloge, nach denen von der
Redaktion die Verteilung cler eben erschienenen Bücher an clie ver-
schiedenen Rezensenten vorgenommen wurde. Jedem Buche ist da
die Nunnner des Pmzensenten, das Datum, an dem die Rezension

5) A. a. 0. (S. 249f.) mußte darum der Verf. diese Frage noch offen
lassen. Wenn dort gesagt ist, daß man „irn Weimarer Kreis, den man doch
für eingeweiht halten sollte, den Jenenser Flistoriker Heinrich Luden als den
Verfasser“ der Rezension nannte, so stützte sich diese Behauptung weniger
auf die Stelle eines Briefes Schleiermachers an Brinckmann (Aus Sclileier-
machers Leben, IV, 129), die nur von Gerüchten redet, als auf ein noch
ungedrucktes Schreiben des Geh. Rat Voigt an Eichstädt vom 26. April 1806,
aus dem Biedermann in seiner Ausgabe der Briefe Goethes an Eichstädt,
S. 290, folgendes Stück mitteilt : „Ich erhielt heute e. Besuch v. d. Hrn. Geh.
R. v. Goethe. Da er die Fichtische Recension sehr lobte, so sprach ich üb.
deren Verfasser u. producirte das cben bei mir liegende 58. Stück der
Götting. Anzeigen“ (dort ist Ludens „Hugo Grotius“ rezensiert), „mit Er-
wähnung der Absicht, die man seinetwegen hege. Er war damit überaus zu-
frieden.“ Daraufhin wurde dann Luden noch im Mai 1806 als Prof. extr. nach
Jena berufen (Acta Academica der Univ. Jena, Loc. II, Facli 58, Nr. 638). Aus
den Akten der Literatur-Zeitung ergibt sich denn tatsächlich, daß Luden jenc
Rezension wenigstens eingesendet hat.
 
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