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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]; Gradenwitz, Otto [Oth.]; Plaumann, Gerhard [Oth.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1914, 15. Abhandlung): Griechische Papyri der Sammlung Gradenwitz — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.33318#0019
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Nr. 1. Kgl. Erlaß: Ansage einer Sklavensteuer usav.

19

Auf Anordnung des Königs: . . . . Sklaven .... [sollen die
Eigentümer yon Sklaven ( ?) diese] sämtlich schriftlich anzeigen
dem Yom Ivönige dafür eingesetzten Beamten innerlialb einer
Frist vom Monat [ . . . ] des 17. Jahres die in Alexandria bis
züm Monat Dios, die in Ägypten bis znm Dystros und sollen
steuern für jeden Sklaven 20 Drachmen und dazu dem Steuer-
pächter (?) für seine Unkosten 4Drachmen; wer den Sechzigsten
(?) entrichtet hat, 3000 Drachmen (?) und den 4-Drachmen-

zuschlag. Es ist erlaubt.“

Rückseite: „Andronikos . . . Strateg . . .· .“

Z. 1. ροστ[ετ W. Bei dem Erhaltungszustand des Textes
scheint es mir müßig, diesen einleitenden Brief (?) aucli nur ver-
mutungsweise wiederherzustellen. Wenn Z. 1 sicher wäre, so wäre
diese Forrnel für den Stil der προστάγματα (im allgemeinen s.
Dikaiomata S. 43/4) interessant genug im Vergleich mit dem
formelhaften βασί,λέως προστάξαντος; aber βασιλεύς ist nicht völlig
ausgeschlossen. Vorher könnte etwa ein Adressat im DatK
(nach links ausgerückt) gestanden haben. Vor ßa Spatium. προς
ist unsicher, zumal vor d.em p der Ansatz etwas tief für π.

Z. 2. ’Αλεξανδρείαι im Ganzen sicher.

Z. 4. Von liier an eine bes. in Z. 3 wesentlich größere Schrift
(abgesehen von der Randnotiz zwischen Z. 4/5 und den Spuren
über den Zeilen 16/7.) W. betont mit Recht, daß am Ende keine
Spuren, also die ganze Zeile Überschrift; er ergänzt daher mit Recht
βασιλέως mit Ausrückung nach links.

Z. 5. λειτρ( ) Schubart; πο]λει, βασι]λει, ? Das p ist ganz
lang nach oben gezogen wie in einer monogrammatischen Ver-
bindung; aucli τ wäre, was dazu paßt, sehr unzial geformt. Aber
der Kopf des p könnte auch ein Klex sein und etwa ψ zu lesen
sein. Weder δι,αγρθ noch άπογρ() ist angängig. W. glaubt am
Anfang (s. seine Ergänzung) τή]ι πόλει zu sehen. Gegen sein τι
statt τρ haben wir Bedenken. Er hat dann αί[χμάλ]ωτα gelesen
und durch Versetzung eines Fragments, die Ilerr Ibscher als
möglich, wenn auch nicht geboten bezeichnet, αι[χ]μάλωτα ge-
wonnen. Mir scheint i zu nahe zu stehen, λ sehr unwahrschein-
lich; ich bin nicht einmal sicher, ob das kleine Fragment nicht
auf den Kopf zu stellen ist. Aber als Ganzes scheint die Lesung
möglich.

Z. 6. υπο Schubart; s. o. Wilckens Ergänzung. Bei noch-
maliger Prüfung glaubte ich ]v . . η . (. ?) zu sehen.

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