Metadaten

Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]; Gradenwitz, Otto [Bearb.]; Plaumann, Gerhard [Bearb.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1914, 15. Abhandlung): Griechische Papyri der Sammlung Gradenwitz — Heidelberg, 1914

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.33318#0021
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Nr. 1. Kgl. Erlaß: Ansage eiher Sklavensteuer usw.

21

Schreiber reichlich verwenclet (Z. 1, 11, 16), und dann κατα-
βεβληκότοον τήν ξ als eine mißratene gekürzte Wiedergabe eines
ausführlicheren έάν δέ τινες καταβεβληκότες ώσι. Das ist hart, aber
der Wechsel in der Konstruktion Z. 12 ermöglicht, dem Schreiber,
der vielleicht für den Aushang im Dorfe ein ausfülirlicheres
Aktenstück kürzte, so etwas zuzutrauen. Dunkel bleibt freilich die
Bedeutung Λ Γοη diesem τήν ξ 1, was wohl eher τήν (έξηκοστήν) denn
τήν (έξηκονταδραχμίαν) aufzulösen sein wircl. Wir kennen 2 eine
έξηκοστή neben einer έκατοστή als Zuschlag bei Verkäufen aus dem
Staatsschatz (s. Wilcken, Ostr. I S. 364, 366; BGU 156,8= Chrest.
175 und die Zoispapyri, s. auch Eleph. 14,12; v^gl. Rostowzew
Kol. 17,1). Aber ob diese lrier gemeint ist, bleibt ganz unsicher,
selbst wenn man wagen wollte, sie mit clen Käufen von Kriegs-
gefangenen (?) aus dem Staatsschatz (?), die Grenfell-Hunt mit
Vorbehalt aus Hib. 29 (s. d. Einleitung) erschlossen haben, in
Zusammenhang zu bringen. Warum dann diese Leute eine so
hohe Summe zahlen sollen, wäre allerdings nicht recht einzusehen,
wie überhau.pt diese Summe noch ein starker Anstoß ist. Aber ich
vermag etwa (τριπλοΰν) nicht zu lesen; es ist deutliches Ύ mit Haken
nach links. —Wilcken ergänzt προςκα]τα und liest -κοτας. Ich kann
nicht umhin, an -κοτων mit völliger Bestimmtheit festzuhalten.
α scheint mir ausgeschlossen uncl σ nicht gut. Dagegen o} sicher und v
mit leiser Neigung nach oben einwandfrei. — Meinen Glauben, daß
^=3000 sein könne, so wenig sachlich damit anzufangen ist, hatte
inzwischen Schubart stark erschüttert, weil der Bogen etwas scharf
nach links abbiegt. Aber Wilckens Lesung in Z. 16 'a oder 'δ
scheint sie mir wieder zu stützen 3. Freilich ist der (Tausender ?-)
Haken dort normaler geformt. — Am Ende hält τήν Wilcken für
zweifelhaft. Aber ich glaube mit Sicherheit die obere Hälfte von
H, in der charakteristischen Form dieser Hancl, mit hochgesetzter
Querhasta und nach außen umbiegenden, kurzen Oberteilen der
senkrechten Hasten, das Ganze in Ligatur mit T, zu erkennen.

Z. 16. Wegen des Raumes uncl des ]a erschien [τεσσαρ]αδρ. als
die einzig mögliche Ergänzung, schon bevor ich die Gleichheit mit

1 Inzwischen bin ich an dieser Lesung wieder irre geworden; s. u.

2 Ostr. P. Par. S. 429 Nr. 5 kommt für die Erklärung nicht in Betracht;
s. Neudruck Wilcken Ostr. II Nr. 179.

3 W. nimmt allerdings an, daß die Spur von einer früheren Beschrif-

tung herstamme. Ich selber hatte früher [[ ]] zu sehen geglaubt.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften