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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]; Gradenwitz, Otto [Bearb.]; Plaumann, Gerhard [Bearb.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1914, 15. Abhandlung): Griechische Papyri der Sammlung Gradenwitz — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.33318#0025
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Nr. 2. Amtlicher Brief über ξένια.

25

Rücks.: (Von 2. Hd.) ,,Jahr 23 Phamenoth 6. Herakleid.es
über Gastgeschenke, welche geschickt werden sollen.“ (Von der
Hand der Vorderseite): ,,An Kleitarchos.“

Z. 1—4. Zn den Personen s. die Einleitung. Ende 4 eine Spur.

Z. 6. παρουσία ist in ptolemäischer Zeit fast ständiger Ausdruck,
so sehr, daß dieIsis-PriestervonPhilae (üiDittenbergerO.G. 139)
das Wort konkret für die bei der Durchreise oder Anwesenheit
der hohen Beamten üblichen Aufwendungen gebrauchen: άναγ-
κάζουσι ήμάς παρουσίας αύτοΐς ποιεΐσθαι ούχ έκόντας.

Ζ. 9/10. σιτευ[τά]ς fand Schubart. Ich hatte an σι(τιστάς) εύ[θέω]ς
gedacht. Der Sclireiber hat die χήνες noch fortlaufend wie den Brief
geschrieben, beginnt nun aber durch Ausrücken ihrer Zahl eine
Aufzälilung anderer Dinge, die noch geliefert werden sollen,
die er dann listenförmig, links die Dinge, rechts unter ε die Zahlen,
angeordnet hat.

Rückseite: Die Schrift ist sehr stark verwischt und die Lesung
schwierig. Der Druck gibt die Zeilenanordnung des Originals,
das übrigens Taf. I, 3 abgebildet ist. Ich kam über die Ent-
zifferung cles Absenders, d.er Worte περί, ξενίων und der Z. 3 erst
durch den Paralleltext Grenf. II 14 (b) = Wilcken Chrest. 411
hinaus, wo [περ'ι] ξενίων mindestens dem Sinne nach zu er-
gänzen ist.

Z. 1. Jahr 23 des Euergetes = Jahr 225/4 wegen Kleitarchos;
s. Einl. zu Nr. 3. — Der Monatsname ist ganz unsicher. Zwar
kommt wegen v kein makedonischer Monat und von den ägyp-
tischen nur Παΰνι und Φαμενώθ in Betracht, und zu Παυνι passen
die Spuren hinter v schlecht; aber [Φαμε]νώθ, wozu die Spuren
passen, gibt nicht das übliche Spatium der Zahl her und ist nur
bei Annahme eines ganz klein geformten Θ möglich.

Z. 2. Die Lesung der Worte nach ών war zwar sehr mühselig;
aber der Sinn scheint mir gut, und die Worte passen gut zu den
Spuren. —· καταποστέλλειν heißt, daß Κλείταρχος, der Adressat,
seinen Amtssitz südlich von dem des Briefschreibers hat und die
Sendung also „nilabwärts“ geht.

Im Allgemeinen zu dieser Inhaltsangabe auf der Rückseite:
Parallelen sind in P. Hibeh (42, 43, 44), Grenfell (II 14 a,
b, 36, 38), Petrie (II, 2, (2); II, 2, (3) = Witkowski no. 11; II,
4(9), (11); 11,6; II 9, (4); II, 13, (14); III 28 (e)); P. Alex.= B.
S. A. A. II S. 73 no. X = Sammelb. 4310; Lips. 104; Chrest. 167
so häufig, daß jedenfalls Witkowski Ep. priv. Graec. ad. no. 11,
 
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