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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]; Gradenwitz, Otto [Bearb.]; Plaumann, Gerhard [Bearb.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1914, 15. Abhandlung): Griechische Papyri der Sammlung Gradenwitz — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.33318#0056
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56

Gerhard Plaumann, P. Gradenwitz.

scheint bislang nicht heobachtet zu sein; allerdings möchte ich
mit allem Vorbehalt für BGU 914 die Auffassung als Hingabe
eines ψιλος τόπος an Stelle einer (Teil ?-) Zahlung, das Ganze in der
Form eines Kaufes, zu erwägen geben.

Dagegen finden sich in den Formeln jener inhaltlich anders-
artigen Urkunden vielfach Berührungen mit unserm Text;
0. Gradenwitz bemerkte sie und regte mich zu einer Sammlung
an, die allerdings schwerhch ganz vollständig sein wird. Vgl. unser
αύται δ’είσίν αί τετρακόσιαι δραχμαΐ τό λοιπόν τοΰ φόρου . . . ό προς-
ωφείλησεν mit: Grene. II 27, 30 τοΰτο δ’έστΐν τό δάνειον, ό . 1
und τοΰτο δ’έστΐν τό όφείλημα, ό ώφειλεν . . . (Nachkommen scheinen
alte Darlehensscliulden zu übernehmen). Par. 7 = Mitteis Chr. 225
τοΰτο δ’έστίν τό δά.νειον, δ άνωμολογήσατο εχειν παρ’ αύτών άνθ’ ών
προώφειλεν 6 . . πατήρ Πανάς . . . κατά συμβόλαιον Αίγύπτιον 2 (ebenso).
InLeid. 0 (I S. 76) scheint die Rechtslage einfacher. Es liegt augen-
scheinlich ein ursprünglich unbeurkundetes Darlehen vom l.Thoth
vor, das nachträglich (14. Thoth) schriftlich fixiert wird mit den
Worten τοΰτο δ’έστιν τό δάνειον, δ ε’ίληφεν usw. Ganz besonders zu
beachten P. Rein. 31: τοΰτο δ’έστίν τό δ[άνειον ό ετι προσ]ωφείληκεν
. . . άπ[ό συναλλάγματος δαν]είου ού συνήρται αύτώι άμα τήι συ[γ-
γραφήι ταύτηι ά]ναφερομένηι und. Rein. 8: άς προσίαφειλ[ήκασιν ετι ?
οί δεδ]ανεισμένοι . . . άπό συναλλαγ[μάτων αύτώ]ι συνηρμένων άμα τήι
σ[ο]γγραφήι ταύ[τηι άναφερομέ]νηι (d. h. der Abschluß dieser Ur-
kunden (άναφέρειν) 3 hebt die früheren Urkunden auf (συναίρειν
s. Arch. III 524 und z. B. Mitteis Chr. 293,15). Wir gewinnen für
diese Formeln das Ergebnis, daß nach unserm Text und BGL

1143.6 (ά προσοφίλι πρός ήν άνενήνοχ[ε τώι . . .] συγχώρησιν διά τοΰ

1 S. auch BGU. IV 1166.

2 W. Schubart zeigt mir, daß der Text, für korrekt genommen und wört-
lich verstanden, von 3 Urkunden spricht: 1. Panas leiht von Horos. 2. Nach
des Panas Tode άνωμολογήσατο seine Tochter Aslüepias ihnen, d. h. Horos
und seinem Sohne (παρ’ αύτών; αύτοΰ in der Chrest. ist wohl Druckfehler;
s. Tafel), in dies Schuldverhältnis einzutreten. 3. Nach dem Tode auch des
Horos erklärt sie dasselbe seinem Sohne Harsiesis allein. Also doppelte No-
vation, aber anscheinend nur einmal Verzug und darum Erhöhung der Summe.

3 Diese Bedeutung von άναφέρειν (neben „einreichen“; s. Mitteis Chr.
zu 191) genügt es durch Mitteis Chrest. 31, III Z. 28; BGU IV passim (z. B.
1058, 48 άνενήνοχεν ή . . . . τω . . . συγχώρησιν διά τοΰ . . . κριτηρίου) 1053, II 14,

1104.6 1124,25, 1131,46, 1132,30,32, 1155,16, 1157,12, 1171,8 Flor. 86,10,
ferner Gen. 22 άνενηνεγμένη διά τοΰ . . . άγορανομίου ώνή zu belegen. Sie ist.
auch in Straßburg 52, Z. 30 f. vorauszusetzen.
 
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