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Stoeckius, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1914, 7. Abhandlung): Ottaviano Cesare: ein Rechtsstreit zwischen Gesellschaft Jesu und Elternhaus — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.33310#0016
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16

Hermann Stoeckius:

che jo manda Ottauio Gesar’ al nostro collegio de Napoli, conten-
tandosi detto Ottauio, o uero non repugnando, et che guarda de
non metter’ in pericolo di sua persona esso Ottauio per questi
grandi caldi, o uero de fuste. Er habe sich bemüht, den Willen des
Ignatius in der Weise auszuführen, daß er dem Ottaviano seinen
Befehl mitgeteilt habe. Dieser habe ihm nach reiflicher Über-
legung erklärt: augenblicklich wolle er nicht nach Neapel gehen,
weil er trotz seines Wohnens im dortigen Kolleg es keineswegs
für sicher halte, ruhig sein zu können, und deshalb lasse er den
Ignatius bitten, ihn für jetzt hier leben zu lassen (che per hora
non uole andar’ a Napoli, perche, anchor che stesse nel collegio,
nondimeno tiene per certo che non staria quieto, et cosi prega
V. R. P. che sia contenta che stia qua per hora). Und zu diesem
Bekenntnis Ottavianos fügte Achill hinzu: auf Grund von Be-
richten einiger Freunde der Gesellschaft müsse er besorgen, daß
die Überfahrt nach Neapel wegen der hier kreuzenden Seeräuber-
flotte nicht sehr sicher sei. Deswegen — so versichert Achill aus-
drücklich — habe er nicht anders handeln können. Weitere Befehle
des Ignatius werde er jedoch ohne irgendwelchen Aufschub aus-
führen 68). AberAchill mußte sich auch noch dem Herzog vonMonte
Leone gegenüber, der offenbar über den Inhalt des ersten Schreibens
an Achill unterrichtet war, äußern, wie er den Befehl des Ignatius
auszuführen gedenke, den auch der Herzog ihm in einem besonderen
Schreiben, das uns nicht vorliegt, nahe gebracht hatte. In seiner
Antwort, die wir dem eben angezogenen Briefe entnehmen, teilte
er ihm (wie eben dem Ignatius) die Bemühungmit, die er angewendet
habe, um alle Aufträge seitens des Ignatius auszuführen 69). Dabe-
reits der Ordensstifter durch Achill von OttaAÜano eine Scliilderung
seiner Berufung eingeforderthatte 70), scheint Achill Wert darauf ge-
legt zuhaben, daß Ottaviano auchseineWillensentscheidungineinem
eigenhändigen Briefe dem P. General darlege. Denn nur wenige
Tage nach Achills Schreiben — am 21. Juli 1553 — richtete der
Jüngling folgende Zeilen an Ignatius: von P. Paul Achill habe
er die Absicht des Ignatius erfahren, ihn nach Neapel zu senden,

68) Epp. mixt., III, n. 636, p. 4 0 0. — 69) Epp. mixt., III, n. 636, p.
400: . . . Et perche lo 111. mo signor duca rni scriue, conforme alla uoluntä de
V. R. P., che uoglia mandar’ detto Ottauiano al nostro collegio, ho risposto
a sua S. ia 111. ma, scriuendoli la diligentia che ho fatto in questo per eseguir
quanto mi commandaua Y. R. P. — 70) Mon. Ign., I: Epp. et instr., V, n. 3522,
3°, p. 166.
 
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