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Stoeckius, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1914, 7. Abhandlung): Ottaviano Cesare: ein Rechtsstreit zwischen Gesellschaft Jesu und Elternhaus — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.33310#0027
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Ottaviano Cesare.

27

11. —19. November 1553). Uns liegen nur die beiden Erwiderungen
vor, in denen dieser am 19. November ihn beruhigt:

1. De Ottauiano no ay que temer que N. P. le mande estar
en Napoles, sino antes se scriuerä que lo ynbien ä Espaha 121).

2. Et del suo figliolo si scriuerä che destramente et come
da per loro, o a instanza d’esso giouene, lo mandino a Spagna 122).

Salmerons Beunruhigung anerkennt Ignatius doch wohl als be-
rechtigt und sieht die Zeit gekommen, diesen letzten Ausweg
zu nehmen. Darum geht noch an demselben Tage ein Eilbrief
an Domenech ab: ... uedendo N. P. Pinquietudine che dä la
madre d’Ottauiano Gesare, et pericolo che di ciö potrebbe venire
ad esso Ottauiano, ordina a V. R. che con la prima opportunitä
di buon passagio lo uoglia mandar’ a Spagna, indrizzandolo al
P. Mtro. Battista 2 ( 2 Joannes Bt a. Barma), rettore del collegio
di Gandia, con ordine che lo ponga o in detto collegio cli Gandia,
o uero in quello di Valentia, come meglio a lui parerä. . . . 123).
Sollte etwa Domenech seinen Ordensgeneral auf den Einspruch,
den Vega gegen eine solche Sendung später tatsächlich erhob,
bereits in einem nicht vorliegenden Schreiben (etwa zwischen
19.—26. November) hingewiesen haben ? Denn wenn auch Igna-
tius im Prinzip an seiner früheren Ansicht über Ottavianos Schick-
sal Domenech gegenüber festhielt 124), so war doch an clie Stelle
des strikten Befehls ein milderer Ausdruck seiner Auffassung
getreten: es sei gut, heißt es, ihn nach Spanien zu senden, falls
sich Gelegenheit dazu bieten sollte 125).

V.

Wieder hatten die Wünsche des Elternhauses keine Erfüllung
gefunden. Kein Wunder daher, daß die Aufregung der Mutter
wuchs, ja vielleicht durch dunkle Gerüch'te von einer Sendung
ihres Sohnes nach Spanien, mit der man ihr doch schon gedroht
hatte 126), gesteigert wurde. Deshalb mußte ihr Gemahl in einem
(nicht vorliegenden) Briefe (zwischen 19. November bis 3. Dezem-
ber 1553) ihren Wunsch dem Ordensgeneral aufs neue nahe legen 127).

121) Mon. Ign., I: Epp. et instr., V, n. 3918, p. 708. — m) Mon. Ign., I:
Epp. et instr., V, n. 3921, p. 711. —■ 123) Mon. Ign., I: Epp. et instr., V, n.
3922, p. 712. — 124) Mon. Ign., I: Epp. et instr., Y, n. 3943, p. 737. —- 125) Mon.
Ign., I: Epp. et instr., V, n. 3943, p. 737. —- 126) cf. supra p. 17. —■ 127) Mon.
Ign., I: Epp. et instr., YI, n. 3962, p. 21; Cartas, n. CCCLXXXII.
 
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