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WlLHELM BRAUKE:
begleitet, und 'reimen' heißt ihm /?2772/e72, —/?22 722/, ge/727772/e'Reim',
/7?2722/u'07'/ Reimwort, /7?2772/7*e2777 Reimvers (mit dem Reime versehener
Vers, imGegensatz zum re277ioderoo2726e)^). Aber7'e2772 e77
braucht er nicht mehr in der alten Bedeutung: er sagt dafür stets
RcA^e^). Ja er setzt sogar viermai zu &mde?2. als synonymum
reiwe/r. So Neudr. S. 15, Z. 3ff.: Am /2i/6c/2g'e/72i772/ AeG/, R'o 2722177
hhe ZAö7?e a/ic/eT'^ /i777(/e!t 777 Z?z772V7*e77?re7?. 272/e7* Re7'6'e7?, c^N 6ie eo77
/'re?? dfei6/e7*77 g'e/7?i722/e77 oc/er ^ere/TTie^ 61722/. Ebenso S. 15 Z. 11;
S. 16 Z. 3 und Z. 6. Wenn nun auch dieses synonymum zu /77T7&77
bei P. ungleich seltener erscheint, als das synonymum 067*6* zu
7*e777?, so muß doch ein Sprachgebrauch vorgelegen haben, nach
welchem 7*e7777 e77 im gleichen Sinne angewendet werden konnte
Wie /7777c/e77..
Da nun im mhd. bis ins 16. Jahrhundert hinein /*7772er? als
Factitivum zu 7'2/77 bedeutet Werse machen, dichterisch abfassen,
dichten', so fragt es sich, wie der durch Puschmann bezeugte
Gebrauch vön 7*e777re77 zu erklären ist, während das Stammwort
im Deutschen noch lediglich Wers' bedeutete.
Hierzu kommt eine weitere Anwendung von 7'e7777 e77, welche
im 16. Jahrhundert. sehr geläufig ist, aber mit der Versbildung in
keinem deuHichen Zusammenhang steht. Der Gebrauch ist über-
wiegend reflexiv: 6?'c/2 re777?e77, = Gusammen passen, übereinstim-
men, passend sein, verständig sein'. Beispiele aus dem 16. Jahr-
hundert finden sich im DwB. 8, 668ff. unter neuere gemischt:
denn der Gebrauch ist auch heute noch nicht ganz verschwunden,
wenngleich er viel beschränkter ist als im 16. Jahrhundert. Heute
ist besonders noch die Wendung icA /m77 72 777/7' 77 2cA/ Z22627777772e72-
7*e2777 e72 geläufig und ähnliches, wobei für unser Sprachgefühl die
bildhche Beziehung auf die Technik des Reimens durchsichtig
ist. Nur das Negativkompositum 2272ge7*e2772^ = Tmverständig',
widersinnig' ist noch häufig als Rest der älteren weiteren Anwen-
dung, welche die Beziehung auf den 'Reim' nic-ht so deutlich
erkennen läßt. Für die allgemeinere Anwendung im 16. Jahrhun-
dert finden sich bei Luther viele Beispiele, auch in der Bibelüber-
setzung. Die Stelle in der Gfeichnisrede vom neuen Flicken auf ein
altes Kleid (Luk. 5, 36) ist charakteristisch: 22722/ 2/e/' Mppe 027772
77e?2e7?, 7'e2772e/, 6?'c/2 722cA/ 222?/ 2/226 22//e; hier würden wir das ou ouy-
Vgl. oben 8. 17 u. 8. 28.
D Hans Sachs braucht noch == 'dichtenh
WlLHELM BRAUKE:
begleitet, und 'reimen' heißt ihm /?2772/e72, —/?22 722/, ge/727772/e'Reim',
/7?2722/u'07'/ Reimwort, /7?2772/7*e2777 Reimvers (mit dem Reime versehener
Vers, imGegensatz zum re277ioderoo2726e)^). Aber7'e2772 e77
braucht er nicht mehr in der alten Bedeutung: er sagt dafür stets
RcA^e^). Ja er setzt sogar viermai zu &mde?2. als synonymum
reiwe/r. So Neudr. S. 15, Z. 3ff.: Am /2i/6c/2g'e/72i772/ AeG/, R'o 2722177
hhe ZAö7?e a/ic/eT'^ /i777(/e!t 777 Z?z772V7*e77?re7?. 272/e7* Re7'6'e7?, c^N 6ie eo77
/'re?? dfei6/e7*77 g'e/7?i722/e77 oc/er ^ere/TTie^ 61722/. Ebenso S. 15 Z. 11;
S. 16 Z. 3 und Z. 6. Wenn nun auch dieses synonymum zu /77T7&77
bei P. ungleich seltener erscheint, als das synonymum 067*6* zu
7*e777?, so muß doch ein Sprachgebrauch vorgelegen haben, nach
welchem 7*e7777 e77 im gleichen Sinne angewendet werden konnte
Wie /7777c/e77..
Da nun im mhd. bis ins 16. Jahrhundert hinein /*7772er? als
Factitivum zu 7'2/77 bedeutet Werse machen, dichterisch abfassen,
dichten', so fragt es sich, wie der durch Puschmann bezeugte
Gebrauch vön 7*e777re77 zu erklären ist, während das Stammwort
im Deutschen noch lediglich Wers' bedeutete.
Hierzu kommt eine weitere Anwendung von 7'e7777 e77, welche
im 16. Jahrhundert. sehr geläufig ist, aber mit der Versbildung in
keinem deuHichen Zusammenhang steht. Der Gebrauch ist über-
wiegend reflexiv: 6?'c/2 re777?e77, = Gusammen passen, übereinstim-
men, passend sein, verständig sein'. Beispiele aus dem 16. Jahr-
hundert finden sich im DwB. 8, 668ff. unter neuere gemischt:
denn der Gebrauch ist auch heute noch nicht ganz verschwunden,
wenngleich er viel beschränkter ist als im 16. Jahrhundert. Heute
ist besonders noch die Wendung icA /m77 72 777/7' 77 2cA/ Z22627777772e72-
7*e2777 e72 geläufig und ähnliches, wobei für unser Sprachgefühl die
bildhche Beziehung auf die Technik des Reimens durchsichtig
ist. Nur das Negativkompositum 2272ge7*e2772^ = Tmverständig',
widersinnig' ist noch häufig als Rest der älteren weiteren Anwen-
dung, welche die Beziehung auf den 'Reim' nic-ht so deutlich
erkennen läßt. Für die allgemeinere Anwendung im 16. Jahrhun-
dert finden sich bei Luther viele Beispiele, auch in der Bibelüber-
setzung. Die Stelle in der Gfeichnisrede vom neuen Flicken auf ein
altes Kleid (Luk. 5, 36) ist charakteristisch: 22722/ 2/e/' Mppe 027772
77e?2e7?, 7'e2772e/, 6?'c/2 722cA/ 222?/ 2/226 22//e; hier würden wir das ou ouy-
Vgl. oben 8. 17 u. 8. 28.
D Hans Sachs braucht noch == 'dichtenh