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A. von Domaszewski:
Acholius heißt nur ein bekannter Mensch in der ganzen
Überlieferung1 der Bischof von Thessalonice, der Theodosius den
Großen taufte2. In einer lateinischen Quelle nur genannt von
Jordanes Rom. 315. Theodosius Spanus — veniensque Thessalonica
ab Acolio sancto episcopo baptizatus est. Daß der Name von hier
entlehnt ist, beweist auch die Schreibung der Handschrift Acoli.
Die Lage von Thessalonice und Byzantium kannte er sowohl aus
dem Laterculus provinciarum3 als aus der Fortsetzung der von
ihm bearbeiteten Biographien, Origo Constantini Magni 21—29,
in dem Kriege zwischen Constantin und Licinius. Deshalb ver-
wendet er den Acolius für die Sitzung in Byzanz. Er hätte auch
wie 24, 10, 94 sagen können, daß es in authenticis stand, daher
auch die acta.
29, 15, 7 Aurelianus schreibt, nunc tarnen, quoniam placuit
Bonoso Hunilam dari. Jordanes Rom. 374 Hunnila ductante
Get. 311 Hunila duce Gothorum, also ist die Schreibung an der
zweiten Stelle die richtige. Frauennamen enden eben auf a.
19, 1,2 Anrede an Constantin — servans deinceps hunc ordinem,
quem pietas tua etiam ab Tatio Cyrillo, clarissimo viro, qui Graeca
in Latinum vertit, servari voluit. Es folgt die Vorgeschichte des
Maximinus Thrax. Tatius 3, 8, 7 Tatius Maximus Gardepräfekt
unter Pius, die Inschriften schreiben Tattius. Die Änderung wird
an beiden Stellen der Fälscher selbst vorgenommen haben, weil
ihm der Titus Tatius aus Livius in den Sinn kam. Das Cognomen
Maxim.us bestimmte die Wahl dieses Namens Tatius für den Ge-
schichtsschreiber des Maximinus. Cyrillus Jordanes Rom. 369
Cyrillum Marcellum Faram, aliosque iudices dolo peremptis. Der
Name paßte schon deshalb für ein Cognomen, weil er ohne Gentile
dasteht. Die Wahl gerade dieses Namens hat aber noch einen
tieferen Grund.
Denn dieselbe Erzählung über die Vorgeschichte des Maximinus
Thrax lesen wir in fast wörtlicher Übereinstimmung auch bei
Jordanes. Dieser nennt seine Quelle, Get. 83 nam, ut dicit Sym-
machus in quinto suae historiae libro. Das las der Fälscher bei
Jordanes, erkannte in Symmachus an dem untrüglichen ,,y“ einen
1 Die im Thesaurus L. L. verzeichneten Acholius kannte er gewiß nicht.
Über den Zusatz 18, 68, 1 vgl. S. 124.
2 Photius Bibi. 477 a. 24 Socrates hist. eccl. 5, 8.
3 Heidelb. Sitzb. 1916, 15, 5.
4 S. 10.
A. von Domaszewski:
Acholius heißt nur ein bekannter Mensch in der ganzen
Überlieferung1 der Bischof von Thessalonice, der Theodosius den
Großen taufte2. In einer lateinischen Quelle nur genannt von
Jordanes Rom. 315. Theodosius Spanus — veniensque Thessalonica
ab Acolio sancto episcopo baptizatus est. Daß der Name von hier
entlehnt ist, beweist auch die Schreibung der Handschrift Acoli.
Die Lage von Thessalonice und Byzantium kannte er sowohl aus
dem Laterculus provinciarum3 als aus der Fortsetzung der von
ihm bearbeiteten Biographien, Origo Constantini Magni 21—29,
in dem Kriege zwischen Constantin und Licinius. Deshalb ver-
wendet er den Acolius für die Sitzung in Byzanz. Er hätte auch
wie 24, 10, 94 sagen können, daß es in authenticis stand, daher
auch die acta.
29, 15, 7 Aurelianus schreibt, nunc tarnen, quoniam placuit
Bonoso Hunilam dari. Jordanes Rom. 374 Hunnila ductante
Get. 311 Hunila duce Gothorum, also ist die Schreibung an der
zweiten Stelle die richtige. Frauennamen enden eben auf a.
19, 1,2 Anrede an Constantin — servans deinceps hunc ordinem,
quem pietas tua etiam ab Tatio Cyrillo, clarissimo viro, qui Graeca
in Latinum vertit, servari voluit. Es folgt die Vorgeschichte des
Maximinus Thrax. Tatius 3, 8, 7 Tatius Maximus Gardepräfekt
unter Pius, die Inschriften schreiben Tattius. Die Änderung wird
an beiden Stellen der Fälscher selbst vorgenommen haben, weil
ihm der Titus Tatius aus Livius in den Sinn kam. Das Cognomen
Maxim.us bestimmte die Wahl dieses Namens Tatius für den Ge-
schichtsschreiber des Maximinus. Cyrillus Jordanes Rom. 369
Cyrillum Marcellum Faram, aliosque iudices dolo peremptis. Der
Name paßte schon deshalb für ein Cognomen, weil er ohne Gentile
dasteht. Die Wahl gerade dieses Namens hat aber noch einen
tieferen Grund.
Denn dieselbe Erzählung über die Vorgeschichte des Maximinus
Thrax lesen wir in fast wörtlicher Übereinstimmung auch bei
Jordanes. Dieser nennt seine Quelle, Get. 83 nam, ut dicit Sym-
machus in quinto suae historiae libro. Das las der Fälscher bei
Jordanes, erkannte in Symmachus an dem untrüglichen ,,y“ einen
1 Die im Thesaurus L. L. verzeichneten Acholius kannte er gewiß nicht.
Über den Zusatz 18, 68, 1 vgl. S. 124.
2 Photius Bibi. 477 a. 24 Socrates hist. eccl. 5, 8.
3 Heidelb. Sitzb. 1916, 15, 5.
4 S. 10.